Kopfschmerz war einmal: Wie die Cola und ihr Erfolgsgeheimnis die letzten 125 Jahre überstanden.

Wer Kopfschmerzen bekommt beim Kontakt mit Süß-Klebrigem, der sei gewarnt. Zwar ist bis heute geheimnisvoll umwoben, was genau der Apotheker John Smith Pemberton 1886 - vor genau 125 Jahren - in seine erste Coca-Cola mixte, aber eins steht fest: Zucker war dabei, als er sein Konzentrat, verlängert mit Sodawasser, für fünf Cent das Glas über die Theke reichte. Als der Mann zwei Jahre später starb und die Rechte für sein Tonikum für 2300 Dollar an den Geschäftsmann Asa G. Candler gingen, war von der ursprünglichen Absicht des Apothekers, ein Mittel gegen Kopfschmerzen zu kreieren, keine Rede mehr.

Spätere Eigentümer mischten eine Zutat in die braune Brause, die mit keiner chemischen Formel zu packen war, aber den Erfolg brachte: den festen Willen, eine einzigartige Marke zu schaffen - plus das Ziel, die Flasche jedem Menschen auf der Welt anzudienen.

So entstand die unverkennbare Glasform "mit dem Hüftschwung". Ihr Designauftrag: "Man muss sie auch im Dunkeln erkennen." Und schon litt nur noch die Konkurrenz unter Kopfschmerz. Pepsi trat bereits 1898 gegen die Nummer eins an, kam aber wie alle Nachahmer nie an das Original heran. Deshalb haben die Macher in der Coke-Zentrale in Atlanta heute genug Selbstvertrauen, ihre 125-Jahr-Feier übers Internet zu verbreiten und weiter ihr Rezept zu verschweigen. Auch unlautere Versuche, dem Drink zu unterstellen, er würde Fleisch auflösen und ähnlich ätzend Mägen drangsalieren, haben Wissenschaftler als Märchen entlarvt. Selbst den Weihnachtsmann im rot-weißen Gewand, angeblich eine Cola-Erfindung, gab es schon Jahre, bevor er als Hauptfigur einer Werbekampagne vor 80 Jahren siegreich startete.

Kopfschmerzen für Zucker-Empfindliche sind mit der Lightversion auch kein Thema mehr. Sie trägt mit zum Wert der Marke bei: geschätzte 70 Milliarden Dollar. Apotheker Pemberton würde sich an den Kopf fassen.