Deutsche, die im Urlaub nicht selbst zu Ausländern werden wollen, müssen naturgemäß innerhalb der eigenen Grenzen bleiben.

Hamburg. Die sind zwar seit der Wiedervereinigung spürbar in die Breite gegangen. Doch die Frage nach dem beliebtesten Urlaubsziel im eigenen Land ist dennoch deutlich vom Nord-Süd-Gefälle geprägt.

Alle Nordlichter, die bisher am liebsten durch die Bayerischen Alpen oder das Allgäu gestiefelt sind, müssen allerdings tapfer sein: Gerade mal jeder Sechste nennt diese beiden Südregionen als bevorzugtes Reiseziel. Noch weiter abgeschlagen dümpeln der Spreewald (genannt von 0,2 Prozent der Befragten), das Sauerland (0,3 Prozent), die Bayern-Enklave Franken (0,3 Prozent) und die Eifel (2,2 Prozent) vor sich hin. Möglicherweise fürchten manche Deutsche, sich hier Bier und Brot nicht in der Landessprache bestellen zu können. Eifel und Sauerland sind traditionell in holländischer Hand ("De koffie staat klaar"), und rheinische Gäste, die beim Bäcker in Bayern ein Graubrot ordern, müssen sich die Gegenfrage gefallen lassen: "Is des grau genug?"

Die Versorgung mit handelsüblichen Medikamenten scheint aber allerorten gesichert zu sein, sonst hätte die "Apotheken Umschau", in deren Auftrag die repräsentative Umfrage nach den deutschen Top-Zielen ablief, dieses Manko bestimmt aufdecken lassen.

Zurück in den Norden - die von der Sonne so übermäßig verwöhnte Region, wie uns die Statistik weismachen will, ohne dass dies jemandem aufgefallen wäre, den es aus trüberen Landschaften hierher verschlagen hat. Der Norden also hat es in sich. Denn laut besagter Umfrage wollen die meisten Deutschen am liebsten an Ost- und Nordsee Ferien machen. Rügen, Usedom und Fehmarn (45,9 Prozent) sowie Sylt und die Ostfriesischen Inseln (43,4 Prozent) hauen in der deutschen Urlaubergunst die komplette Konkurrenz aus dem Rennen.

Aber wo man sich noch besser erholen kann, wird hier nicht verraten. Schließlich wäre das dann ja kein Geheimtipp mehr.

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