HafenCity. Alles grün macht der Batz – wie der Lichtkünstler zum 70. Geburtstag des Abendblatts einen alten Schwimmkran in Szene setzt

    Nicht nur die Gäste der Elbphilharmonie, sondern auch Landungsbrückenbummler und Spaziergänger in der HafenCity genossen an diesem lauen Herbstabend einen einmaligen Anblick: Zu Ehren des Abendblatts hatte der Lichtkünstler Michael Batz den Schwimmkran III der Hamburg Hafen und Logistik AG mit mehr als 1000 Leuchtobjekten kunstvoll in Szene gesetzt. Es war eines der glitzerndsten und grünsten Geburtstagsgeschenke aller Zeiten.

    „Wir haben ein Wahrzeichen des Hafens in eine leuchtende Lichtskulptur verwandelt und praktisch an die Elbphilharmonie angedockt“, sagte Batz unmittelbar vor dem entscheidenden Knopfdruck per Smartphone. Als das Hamburger Abendblatt noch jung war, war der 67-Jährige selbst noch grün hinter den Ohren. Sein Lichtkunstprojekt initiierte der Tausendsassa gemeinsam mit der Marketingabteilung des Abendblatts.

    Stephan Fröhlich hatte den mitsamt Ausleger 74 Meter hohen Schwimmkran vom Terminal Tollerort am Vulkanhafen Richtung Konzerthaus manövriert und den 50 Meter langen und 22,50 Meter breiten Ponton an der Mahatma-Gandhi-Brücke festgemacht. Der Schwimmkran wurde 1941 in Hamburg gebaut und war viele Jahre der einzige seiner Art, der 100 Tonnen Hubkraft bewältigen konnte.

    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit wurde die Beleuchtung aus mehr als 400 hell- und dunkelgrünen Leuchtstoffröhren und LED-Spots sowie 600 Blitzlichtern eingeschaltet. „Ein bisschen ist das wie das Funkeln am Eiffelturm“, sagte Batz. „Es ergibt sich ein prickelnder Champagnereffekt.“ Während die Röhren und Spots die ganze Nacht über leuchteten, funkelten die Blitzlichter im Abstand von 30 Minuten.

    Was für eine magische Nacht viele Blicke anzog, war technisch nicht leicht zu organisieren. Ausgestattet mit einer Sondergenehmigung des Hafenkapitäns begannen die Arbeiten am Schwimmkran einen Tag vor dem Erleuchten. Unter Anleitung von Michael Batz brachten acht Mitarbeiter der Spezialfirma HG-Technik in Norderstedt die Lichtobjekte an. Diese stammten teilweise vom Elektrotechnikunternehmen Pfannenberg aus Hamburg.

    „Am Kran gibt es ungewöhnliche Steigungen und Winkel“, sagte Batz. Daher hätten die abgesicherten Höhenkletterer eine Herausforderung zu meistern gehabt. Letztlich hatten diese Profis allerdings keine Pro­bleme. Wer den Hafen in einen „Blue Port“ verwandeln kann, schafft auch einen 74 Meter hohen Schwimmkran.