Hamburg.

    „Die Entscheidung der Uefa ist eine große Chance für Hamburg, sich als moderne und aktive Stadt zu zeigen. Viele Hamburgerinnen und Hamburger sind begeistert vom Fußballsport und freuen sich auf ein internationales Fußballfest“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, der jetzt auf ein Sommermärchen Reloaded hofft. Zusammen mit Sportsenator Andy Grote wird er in den nächsten Monaten alle Anstrengungen unternehmen, dass 2024 möglichst viele und vor allem attraktive Spiele im HSV-eigenen Volksparkstadion ausgetragen werden.

    Der bisherige Plan sieht vor, dass sich Hamburg um ein Paket von drei oder vier Vorrundenbegegnungen bemüht, dazu um ein Halbfinale. Die zweitgrößte deutsche Stadt rechnet sich gute Chancen auf einen derartigen Zuschlag aus, weil sie die einzige nördlich Berlins ist, in der 2024 EM-Spiele stattfinden werden. Bei der WM 2006 wurden vier Vorrundentreffen und das Viertelfinale des späteren Weltmeisters Italien gegen Ukraine (3:0) in Hamburg gespielt. Die Halbfinale wurden in Dortmund und München angepfiffen, das Endspiel im Berliner Olympiastadion.

    Bei der Vorauswahl des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) unter den 14 Städten, die sich für EM-Spiele bewarben – zehn wurden am Ende genommen –, schnitt Hamburg als Sechster des Rankings durchschnittlich ab. In der Kategorie Unterbringung und Trainingsbedingungen landete Hamburg auf Platz eins, beim Punkt Mobilität (Anbindung Autobahnen, öffentlicher Nahverkehr) dagegen nur auf Rang elf. Das Volksparkstadion selbst – Kapazität bei internationalen Spielen: 50.000 Sitzplätze, von der Uefa einst mit fünf Sternen (höchste Kategorie) bewertet – wurde Vierter, beim Aspekt Sicherheit erhielten vier andere Städte bessere Noten.

    Während für die WM 2006 die Parkplätze am Volksparkstadion aufwendig gepflastert und die Eingangsbereiche erneuert werden mussten, glaubt Sportstaatsrat Christoph Holstein, dass diesmal „vor allem Investitionen in moderne Techniken“ gefordert sind. Denkbar wäre ein Ausbau des WLAN-Netzes bis hin zu Monitoren an jedem Sitzplatz. Ein Gewinner steht bereits fest. Der HSV als Stadioneigentürmer darf sich über Mieteinnahmen freuen, die in den siebenstelligen Bereich gehen sollten.