Ein schwerer Unfall kann binnen Sekunden Leben zerstören. John Braasch erlag noch am Ballindamm seinen schweren Verletzungen. Doch wie geht es den anderen Opfern und dem Täter?

    Philipp Zumhasch, Kollege und Freund von John Braasch, erlitt bei dem Unfall Hirnblutungen und Hirnschwellungen. Er brach sich Arm, Hüfte, Becken, Knie und Sprunggelenk und riss sich die Milz. Er lag dreieinhalb Monate im Krankenhaus. Seit Anfang 2018 arbeitet er wieder in der Ciu’ Bar. Zum Prozess gegen den Taxidieb erschien er in einer kurzen Sporthose, diese gehörte John.

    Mehmet Yilmaz, der das Taxi fuhr, verletzte sich ebenfalls sehr schwer. Er brach sich mehrere Wirbel und sehr kompliziert das Becken, zudem die Augenhöhle. Nach mehreren Operationen, auch am gerissenen Kreuzband, absolvierte er über Monate eine Reha. Zu den gesundheitlichen Problemen kam auch noch die Sorge um die wirtschaftliche Existenz. Der selbstständige Taxiunternehmer fürchtete, dass er den Kredit für das Haus seiner Familie nicht mehr würde bedienen können. Kollegen und die Taxistiftung spendeten Geld. Stundenweise fährt Yilmaz jetzt wieder Taxi.

    Ricardas D. brach sich Sprunggelenk und Oberschenkel. Er verfolgte den Prozess gegen ihn weitgehend schweigend. Über seinen Anwalt ließ der Hilfsarbeiter erklären, dass er jeden Tag für die Verstorbenen bete. Das Landgericht verurteilte ihn wegen Mordes. Er habe gehandelt wie ein Täter, der „auf der Flucht wild um sich schießt“.