Ralph Giordano wurde am 23. März 1923 als Sohn eines Pianisten und einer jüdischen Klavierlehrerin in Barmbek geboren. Sein Großvater väterlicherseits stammte aus Sizilien. Nach der Machtübernahme war die jüdische Familie Diskriminierungen und Verfolgungen ausgesetzt. 1940, noch vor dem Abitur, musste der damals 17-Jährige wegen der Nürnberger Gesetze das Johanneum verlassen. Dreimal verhörte die Gestapo den jugendlichen Giordano, misshandelte ihn und sperrte ihn ein. Giordano selbst, seine beiden Brüder und die Eltern konnten bis zur Befreiung durch die Briten am 4. Mai 1945 in einem Keller in Alsterdorf überleben, in dem sie sich über mehrere Monate verstecken mussten, als die Deportation der Mutter drohte. Nach dem Krieg arbeitete Giordano als Journalist und Autor und ver­öffentlichte mehr als 20 Bücher. Ralph Giordano starb 2014. An ihn erinnern der Bertini-Preis für Zivilcourage, der am Sonnabend im Ernst-Deutsch-Theater verliehen wird. Zudem wurde 2017 in Barmbek mit der Piazzetta-Ralph-Giordano ein Platz nach ihm benannt.