Hannover.

Für Elke Twesten ist Schluss. Die Landtagsabgeordnete, die mit ihrem Übertritt von den Grünen zur CDU vorgezogene Neuwahlen in Niedersachsen auslöste, wird im Landtag keinen Platz mehr haben. Ihr Wechsel kam zu spät, um sie noch auf der Landesliste ihrer neuen Heimat CDU postieren zu können. Am Sonntagabend lauschte sie nur kurz den Worten ihres neuen Parteichefs Bernd Althusmann. Noch während seines Auftritts vor der Fraktion im Landtag verließ sie den Saal.

Ihr politisches Schicksal ist nach diesem Wahlausgang ungewisser denn je. Wird sie in der CDU eine Rolle spielen können? Und wenn, welche? In Twestens Wahlkreis Rotenburg bekamen die Grünen am Sonntag deutlich weniger Stimmen. Während die Partei 2013 dort noch 16 Prozent der Zweitstimmen geholt hatte, kam sie nur auf 9,5 Prozent.

Twestens Übertrittserklärung am 4. August war ein politischer Paukenschlag gewesen. Die rot-grüne Koalition von Ministerpräsident Stephan Weil verlor ihre knappe Ein-Stimmen-Mehrheit, die viereinhalb Jahre problemlos gehalten hatte. Die Hinterbänklerin Twesten war verärgert darüber, dass es ihr in ihrem Wahlkreis nicht gelungen war, von den Grünen erneut als Direktkandidatin aufgestellt zu werden. Ministerpräsident Weil fehlte daraufhin die Mehrheit zum Regieren. Er schlug vor, die ursprünglich für Januar 2018 geplante Wahl vorzuziehen. So einigten sich die Parteien auf den vergangenen Sonntag als neuen Wahltermin.