Waren Flöhe die Namensgeber oder fliehende Straßenhändler?

Der erste Flohmarkt in Hamburg auf dem Fischmarkt fand 1966 statt, damals auf Initiative des Landesverbands des ambulanten Gewerbes als „Fischmarkt für jedermann“. Bis in die 90er-Jahre gab es in den Stadtteilen noch Sperrmülltage – das war damals die Fundgrube für die professionellen Händler und Amateure. In diesen Jahren entstand die Trödelkultur. Das Aus des Fischmarkt-Flohmarkts, weiß Veranstalter Roland Resag, kam mit dem Bau der Flutschutzmauer und dem Abriss eines ehemaligen Speichers vor der Fischauktionshalle. Dort gründete Schaumstoff Lübke sein Geschäft. Dort konnte man lange Zeit für damals 5 D-Mark pro Meter sonnabends einen Stand mieten.

Eine deutsche oder hamburgische Erfindung ist der Trödelmarkt aber nicht. Im großen Stil wurde im späten Mittelalter in Paris auf dem Marché aux Puces alte Kleidung der Reichen weiterverkauft. Marché aux Puces heißt so viel wie Flohmarkt. Die Händler nahmen es mit der Hygiene nicht so genau, sodass es eine Flohplage gab. Der Lumpenmarkt musste umziehen und fand um 1890 außerhalb des Zentrums im Norden von Paris statt, es war der erste Flohmarkt Frankreichs.

Ob der Name von Flöhen in Kleidern stammt, ist nicht sicher. Es könnte sein, dass es sich auf die Flucht vieler Händler bezieht, die fliehen (Englisch: to flee) mussten, weil ihre Straßenzüge abgerissen wurden. Floh heißt auf Englisch „flea“.