Hamburg.

Es ist noch nicht lange her, da war Air Berlin am Hamburg Airport nach der Lufthansa-Gruppe der wichtigste Kunde. Im Herbst 2015 gab Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler den Marktanteil der zweitgrößten deutschen Airline mit 15 Prozent an. Umgerechnet etwa jeder siebte Passagier flog von und nach Fuhlsbüttel mit der Fluggesellschaft. Insgesamt waren es in dem Jahr mehr als zwei Millionen Menschen.

Die Basis mit bis zu fünf Jets wurde im März geschlossen

Als die Berliner im September des vergangenen Jahres einen radikalen Umbau ankündigten, war Hamburg davon massiv betroffen. Seit vielen Jahren betrieb die Fluglinie hier eine Basis. Je nach Flugplan waren drei bis fünf Maschinen stationiert, das heißt, sie standen über Nacht in Fuhlsbüttel. 200 Mitarbeiter inklusive Flugpersonal waren im Herbst 2016 in der Elbmetropole beschäftigt. Aktuelle Zahlen gibt es nicht.

Das neue Geschäftskonzept von Air Berlin sah eine Reduzierung der Basen von bundesweit zehn auf vier vor – die in Fuhlsbüttel stand auf der Streichliste. Mit Beginn des Sommerflugplans Ende März 2017 wurde die Basis dichtgemacht, die Maschinen aus der Hansestadt abgezogen.

Bereits im Dezember wurde mit Nürnberg eine Strecke ab Fuhlsbüttel gestrichen. Der große Umbruch folgte mit dem Sommerflugplan. Während im Herbst 2016 Air Berlin noch 19 Ziele aus der Hansestadt ansteuerte, sank die Zahl auf 13 im Winter und drei ab Ende März. Die Verbindung nach Düsseldorf wird gebraucht, um die von dort startenden Langstreckenjets der Airline zu füllen. Der ab Hamburg am meisten genutzten Strecke nach München blieb die Airline ebenso treu wie der fünftstärksten Strecke nach Stuttgart – bis zum Mai. Dann stellte sie auch die Verbindung in die baden-württembergische Hauptstadt ein. Nach München fliegt Air Berlin derzeit bis zu achtmal täglich, nach Düsseldorf bis zu fünfmal.

Die Strecken zu den Sonnenzielen übernahm im März die österreichische Tochter Niki. Sie fliegt derzeit nach Faro, Mallorca, Málaga, Fuerteventura, Teneriffa, Ibiza, Kos, Kreta und Innsbruck.