2600 Extremsportler haben für die Ironman-Premiere in Hamburg gemeldet. Die Besten können sich noch für die WM auf Hawaii qualifizieren

Sperrungen: Wenn Straßen, Wasser und Wege die Bühne für Sportveranstaltungen sind, können Unbequemlichkeiten für Bewohner im Allgemeinen und Anwohner im Besonderen nicht ausgeschlossen werden. Auch für den Ironman müssen am Sonntag in und um Hamburg wieder zahlreiche Straßen für den Verkehr gesperrt werden (siehe Grafiken oben). Auf dem insgesamt 182 Kilometer langen Radkurs, der hauptsächlich durchs nördliche Niedersachsen führt, ist zwischen 8 und 17 Uhr mit Behinderungen zu rechnen. Veranstalter Ironman ist aber erfahren genug, die Einschränkungen auf das Nötigste zu reduzieren. Das heißt: Streckenabschnitte werden sofort wieder geöffnet, wenn der letzte Athlet sie passiert hat. Das Eventzentrum mit der Ziellinie am Rathausmarkt ist am Sonntag den gesamten Tag über für den Verkehr gesperrt.
Streckenführung: Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Seevetal, Rosengarten, Buchholz und Jesteburg werden dieses Jahr weder beim Ironman noch eine Woche später beim WorldTour-Radrennen Cyclassics die Straßen im nördlichen Niedersachsen absichern. Alle Verhandlungen, in der auch die Stadt Hamburg eingebunden war, scheiterten. Die entsprechenden Dienstleistungen kaufte sich Ironman deshalb bei kommerziellen Anbietern ein. Auch wenn im nächsten Jahr zwischen Ironman (29. Juli) und Cyclassics (19. August) drei Wochen Zeit liegen, erwägt Ironman für beide Events eine alternative Streckenführung, wahrscheinlich durch Schleswig-Holstein. „Wir sollten, wenn möglich, die Belastungen für einzelne Regionen und Gemeinden reduzieren“, sagt Björn Steinmetz, Geschäftsführer von Ironman Germany.
Freiwillige Helfer: Um nach den negativen Erfahrungen in diesem Jahr weitgehend unabhängig von der Unterstützung von Hilfsorganisationen, Vereinen und Verbänden zu werden, will Ironman für künftige Veranstaltungen selbst einen möglichst großen Stab freiwilliger Helfer rekrutieren. Pläne und Anforderungsprofile dafür werden gerade erarbeitet.
Der Weg nach Hawaii: Die Ironman- Weltmeisterschaften auf Hawaii sind der Höhepunkt für jeden Triathleten. Sie finden dieses Jahr am 14. Oktober statt. Qualifiziert sind bei den Profis die besten 50 Männer und die besten 35 Frauen der Weltrangliste. Je nach Preisgeld der Veranstaltungen kann der Sieger bis zu 4500 Punkte erzielen. In Hamburg werden 80.000 US-Dollar an Prämien verteilt, jeweils 15.000 Dollar für die beiden Sieger. Sie erhalten zudem 2000 Punkte. Will Markus Fachbach, der in Hamburg als Favorit an den Start geht, noch das Ticket für Hawaii lösen, muss er am Sonntag mindestens Dritter werden. Zurzeit liegt er mit 2120 Punkten aus drei Rennen auf Platz 71 der Weltrangliste. Sie wird angeführt von zwei Deutschen: Sebastian Kienle (14.985 Punkte aus 4 Rennen) und Weltmeister Jan Frodeno (10.750 aus drei Rennen). Auch Kristin Möller muss in Hamburg Punkte sammeln. Als 40. der Weltrangliste mit 4180 Punkten fehlen ihr noch 400 für Hawaii. Platz fünf würde dafür reichen. In den Altersklassen werden in Hamburg 40 Startplätze für Hawaii vergeben.
Zuschauer: Die besten Seh-Plätze gibt es am Rathausmarkt. Dort sind Stände und Tribünen aufgebaut. Der Ironman beginnt am Jungfernstieg um 6.40 Uhr mit dem Start der Männer, die Frauen folgen zehn Minuten später, die Jedermänner kurz nach sieben. Der Sieger wird am Rathausmarkt nach rund neun Stunden gegen 14.40 Uhr erwartet, die Siegerin eine Stunde später. Zielschluss ist um 23 Uhr. Jeder, der die Strecke bewältigt, ist ein Ironman. Besonders emotional geht es traditionell bei den Hobbysportlern zu. Ihre Leistungen werden vom Publikum ausgiebig gefeiert, der Letzte darf sich auf wahre Ovationen freuen.