Hamburg. Fake News: Im Internet werden Meldungen transportiert, die nur Scherz-Artikel sind

Der G20-Gipfel in Hamburg hat jede Menge Nachrichten produziert. Ein paar falsche waren auch dabei. Gerade rund um die Demonstrationen, rund um die Ausschreitungen und die damit verbundenen Polizeieinsätze gab es immer wieder Fake News, die rasend schnell übers Internet verbreitet wurden.

So hielt sich am vergangenen Freitag beispielsweise das Gerücht, die Bundeswehr sei ausgerückt, um der Hamburger Polizei beim G20-Einsatz zu helfen. Irgendjemand hatte als Beleg dafür ein Bild ins Internet gestellt, das einen Fuchs-Panzer auf einer Straße in Hamburg-Osdorf zeigte.

Das Bild war offenbar echt, aber die Deutung war falsch. Ja, drei dieser Transport-Panzer waren am Freitag in Hamburg unterwegs. Aber sie waren nur von der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne in Osdorf, einem Teil der Führungsakademie der Bundeswehr, zur Reichspräsident-Ebert-Kaserne in Iserbrook gefahren. Die Bundeswehr berichtete, es sei eine Verlegungsfahrt gewesen – also letztlich ein Umparken. Die Polizei Hamburg twitterte nach diversen Anrufen am Freitag um 13.54 Uhr: „Keine Unterstützung der Bundeswehr.“

Internetnutzer fanden am Freitag auch die Meldung interessant, dass die Hamburger Polizei „zur Deeskalation“ Atomraketen auffahre. Massenhaft wurde sie in sogenannten sozialen Medien geteilt und verbreitet. Ein Blick auf die Quelle der Meldung wäre sinnvoll gewesen: Sie kam vom Satiremagazin „Postillon“, war also lediglich ein Scherz-Artikel.

Am Sonnabend hieß es plötzlich, Mitglieder der rechten Gruppierung HoGeSa (Hooligans gegen Salafisten) würden sich in Hannover sammeln und mit dem Zug nach Hamburg fahren. Einige meinten sogar schon zu wissen, was die Hooligans in der Hansestadt wollten: den linken Szenetreff „Jolly Jumper“ am Schulterblatt attackieren. Auch dies eine im Internet entstandene Mär, die immer weiter ausgeschmückt wurde. Die Polizei hatte sie auch gelesen und schaute sich am Sonnabend auf dem Raschplatz in Hannover um, dem angeblichen Treffpunkt der Hooligans. „Der Verdacht konnte sich nicht bestätigen“, hieß es danach.

Die Polizei musste auch immer wieder Gerüchte dementieren, die sie selbst betraf. Nein, es war kein Polizist lebensgefährlich verletzt worden, es war auch keiner tödlich verletzt worden, keiner hatte einen Schädelbruch erlitten, es waren auch keine Dienstwaffen entwendet worden. All diese Angst schürenden Nachrichten waren – zum Glück – frei erfunden.

Am Ende forderte die Polizeipressestelle über den Kurznachrichtendienst Twitter auf: „Bitte teilt Gerüchte nicht unverifiziert weiter.“