Hamburg.

Der erste Gipfeltag verlief für viele Väter und Mütter hektisch: Eltern von Kitakindern wurden angerufen und gebeten, ihre Kinder aus Sicherheitsgründen abzuholen. Schulen hatten es den Eltern im Laufe des Vormittages freigestellt, ihre Kinder nach Hause zu bringen. So auch das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Eimsbüttel. An der Schule sollen nach Abendblatt-Informationen Teilnehmer einer Demo und Polizisten anein­andergeraten sein: Ein Jugendlicher war einen Polizisten angegangen, dieser reagierte sofort mit Pfefferspray und traf auch unbeteiligte Schüler. Die Schüler durften nicht mehr auf den Schulhof und nur in Begleitung von Erwachsenen nach Hause.

Auch am benachbarten Kaifu-Gymnasium, so schildert es eine Mutter, war die Lage angespannt. „Wir haben unseren Sohn abgeholt, nachdem Demons­tranten versucht hatten, in die Schule zu kommen.“ Laut Schulbehörde waren an den innerstädtischen Schulen am Donnerstag und Freitag nur wenige Schüler erschienen. Viele Eltern hatten ihre Kinder zu Hause gelassen – sie durften ihre Kinder von der Schulpflicht befreien lassen. Die Klosterschule hatte präventiv allen Schülern am Freitag freigegeben.

Unterdessen verlief die Demo „Bildungsstreik“ des Bündnisses „Jugend gegen G20“ ruhig. Aufgerufen hatten unter anderem die Jugendverbände der Gewerkschaft Ver.di, der IG Metall und des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sowie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) der Uni Hamburg. Die Teilnehmer forderten selbstbestimmtes Lernen sowie bessere Bildungschancen in Entwicklungsländern. „Wir wollen keine Eskalation“, mahnte die Veranstalterin beim Start der Demo am Deichtorplatz. Mehrere Hundertschaften der Polizei begleiteten die Demo. Die Schulbehörde hatte die Schulen vorab gewarnt, dass eine Teilnahme während der Unterrichtszeiten gegen die Schulpflicht verstoße.