Eidelstedt. Feuer auf Gelände von Eidelstedter Autohändler. Polizei prüft Zusammenhang mit G20-Gipfel

Brandanschlag unmittelbar vor Beginn des G20-Gipfels: Unbekannte haben auf dem Gelände des Hamburger Porsche-Zentrums in Eidelstedt in der Nacht zu Donnerstag ein Feuer gelegt und mindestens zehn Fahrzeuge völlig zerstört. „Wir gehen derzeit von einem Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro aus“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagnachmittag. Es wurden Brandbeschleuniger und Grillanzünder gefunden, bislang gibt es jedoch kein Bekennerschreiben zu der Tat.

Die Feuerwehr traf gegen vier Uhr an der Holsteiner Chaussee ein. Es gab einen sogenannten zweiten Alarm, weil das Feuer überzugreifen drohte, wie ein Sprecher dem Abendblatt bestätigte. Insgesamt waren 40 Feuerwehrleute im Einsatz. Die ausgebrannten Autos – allesamt Sportwagen – mussten gekühlt werden. Eine Sofortfahndung nach den Tätern blieb ergebnislos.

Wie die Täter auf das Gelände gelangten und wo sie das Feuer legten, war am Donnerstagnachmittag noch unklar. Die Polizei prüft einen Zusammenhang mit den Protesten gegen den G20-Gipfel, der am heutigen Freitag in Hamburg beginnt. Die „Besondere Aufbauorganisation Michel“ hat die Ermittlungen übernommen. Sie wurde extra für den Gipfel in Hamburg eingerichtet.

In Polizeikreisen wird davon ausgegangen, dass der erneute Brandanschlag von Linksextremen begangen worden ist. Bereits seit Februar kommt es im Vorfeld des G20-Gipfels immer wieder zu teils schweren Brandstiftungen. Im März wurde etwa eine Außenstelle der Polizeiwache Eimsbüttel in der Grundstraße mit Brandansätzen angegriffen, mehrere Mannschaftswagen brannten völlig aus. Zudem wurden mehrfach Privatautos in Brand gesteckt. „Wir haben mit solchen Anschlägen gerechnet“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) dazu. Jeweils ging unmittelbar am Tag nach den Anschlägen ein entsprechendes Bekennerschreiben von linksextremen Gruppen wie „SmashG20“ ein.

Nachdem die Bewachung aller Polizeiwachen zum 1. April deutlich verstärkt worden war, nahm auch die Zahl der schweren Straftaten im Zusammenhang mit dem G20-Gipfel deutlich ab – zuletzt erfolgte jedoch am 19. Juni ein konzertierter Anschlag von Linksextremen auf Bahnstrecken mit Brand- und Sprengsätzen. Es waren weitere Anschläge angekündigt worden.

Die Fahndung nach den Brandstiftern gestaltet sich für die Polizei in der Regel schwierig. Bislang konnte kein mutmaßlicher Täter festgenommen werden.