Hamburg.

Etwa 100 Menschen haben in der Nacht auf Mittwoch im beziehungsweise direkt neben dem Deutschen Schauspielhaus übernachtet. Sie seien von der Leitung geduldet gewesen, bestätigte Schauspielhaus-Pressesprecher Nils Wendtland dem Hamburger Abendblatt. Alles sei sehr friedlich gewesen. Über Twitter hatte sich die Nachricht verbreitet, in dem Theater stünden 1500 Schlafplätze zur Verfügung. „Das stimmte natürlich nicht“, sagte Wendtland, „so viele Personen würden wir nicht unterbekommen, außerdem haben wir keine Einladung ausgesprochen.“

Nachdem dann eine größere Zahl übernachtungssuchender Menschen vor dem Theater stand, habe man die Türen zum Gang, der von der Kirchenallee zum Malersaal führt, geöffnet und den Gang und das Foyer des Malersaals zur Verfügung gestellt. Für die kommenden Nächte werde die Leitung die Situation jeweils neu bewerten und gegebenenfalls wieder Demonstranten dulden. „Die Bereitschaft und Offenheit ist da, wenn alles so friedlich bleibt wie in der vergangenen Nacht.“ Vor dem Theater hatte eine kleine Gruppe junger Leute am Mittwochabend drei Plakate und Banner aufgehängt, auf denen unter anderem „Bühne frei für Isomatten“ stand.

Die Schauspielhaus-Belegschaft feierte Mittwoch übrigens ihr internes Sommerfest im Gang zum Malersaal – ohne Demonstranten.