Hamburg ist ausgebucht. Das Abendblatt verrät, wo Putin, Merkel und Macron schlafen. Das größte Geheimnis ist die Unterkunft von US-Präsident Donald Trump. Wohnt er an der Alster?

Die Hamburger Luxus­hotels bereiten sich auf den G20-Gipfel vor. Denn in den Fünf-Sterne-Häusern werden die wichtigsten Staats- und Regierungschefs absteigen. Dementsprechend hoch sind auch die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Hotels. Ein großes Polizeiaufgebot und auch Straßensperren dürfte es rund um das Park Hyatt an der Bugenhagenstraße geben. Denn hier steigt nach Abendblatt-Informationen der russische Präsident Wladimir Putin mit seiner Entourage ab. Auch die aus­tralische Delegation soll in dem Nobelhotel einchecken.

Es ist anzunehmen, dass Wladimir Putin in der 231 Quadratmeter großen Präsidentensuite nächtigen darf. Die hat ein Klavier im großzügigen Wohnzimmer und verfügt über einen eigenen Whirlpool und eine Sauna.

Die Frage, wer in welchem Hotel übernachtet, wird wie ein Staatsgeheimnis gehandelt. Manche Häuser mussten sogar Vetraulichkeitserklärungen unterzeichnen, damit über ihre hochrangigen Gäste vor dem G20-Gipfel nichts nach außen dringt.

Der Schutz der Spitzenpolitiker steht an erster Stelle: Welche Sicherheitsvorkehrungen im Umfeld der Luxushotels getroffen werden, stimmt das Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam mit der Abteilung Staatsschutz des Landeskriminalamts (LKA) und der Polizei ab. Für Geschäfte oder Restaurants im Umfeld der betroffenen Hotels wird es wahrscheinlich zu Einschränkungen kommen: „Wir können uns aus Sicherheitsgründen nicht zu Einzelheiten der Schutzkonzepte äußern. Es werden aber vereinzelt Flächen in unmittelbarer Nähe der Hotels benötigt. Sobald diese Flächen feststehen, werden oder wurden die betroffenen Anwohner oder Geschäftsleute bereits von uns darüber informiert“, sagte Polizeisprecher Timo Zill dem Abendblatt.

Zu Einschränkungen für die Anlieger wird es auch am Alten Wall kommen, wo Teile der Straße nach Abendblatt-Informationen gesperrt werden. Denn hier liegt das Sofitel, und dort steigt der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan samt Gefolge ab. Deshalb wird auch dieses Hotel dann zur Festung. Das saudische Königshaus hat sich nach Abendblatt-Informationen für das Fairmont Vier Jahreszeiten an der Binnenalster als Quartier entschieden. Dem Vernehmen nach haben die Saudis das Hotel mit 156 Zimmern und Suiten für den Zeitraum vom 4. bis zum 9. Juli komplett gebucht. Nach jetzigem Stand werden König Salman und sein Sohn
Vizekronprinz Mohammed bin Salman, der Verteidigungsminister von Saudi-Arabien ist, mit ihrem Gefolge nach Hamburg reisen. Die Delegation besteht aus mehreren Hundert Personen, deshalb wurden auch weitere Kontingente im The Westin in der Elbphilharmonie und im Sofitel am Alten Wall gebucht.

König Salman schläft inder größten Suite der Stadt

Dem König steht die Royal Suite in der vierten Etage des Fünf-Sterne-Superior-Hauses zur Verfügung. Das ist mit 435 Quadratmetern die größte Suite der Hansestadt. Diese verfügt über fünf Schlafzimmer mit Alsterblick und diverse Salons für Besprechungen und Bankette. Es soll im Gespräch sein, dass die Suite für die Zeit des G20-Gipfels mit Panzerglas ausgestattet wird, um die Sicherheit zu erhöhen.

Das Mövenpick Hotel im Wasserturm am Schanzenpark hat mit dem frisch gewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron einen Gast, der ein besonderes Medieninteresse auslösen dürfte. Der 39 Jahre alte Spitzenpolitiker wird seine charismatische „First Lady“ Brigitte mit nach Hamburg bringen. Es ist davon auszugehen, dass Emmanuel Macron in der Tower Suite in der 17. Etage mit Rundumblick über Hamburg übernachten wird. Auch die norwegische Delegation steigt in dem Vier-Sterne-Superior-Haus ab.

Die deutsche Delegation mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Spitze hat sich im Atlantic Kempin­ski an der Außenalster eingemietet. Auch hier steht eine 245 Quadratmeter große Präsidentensuite zur Verfügung, die direkt unter der Weltkugel, dem Wahrzeichen des Hauses, liegt. Auch der kanadische Premierminister Justin Trudeau und sein indischer Amtskollege Na­rendra Modi sollen im Atlantic wohnen. Das größte Luxushotel in Hamburg mit 511 Zimmern ist das Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee. In dem Fünf-Sterne-Superior-Haus wohnen die chinesische Delegation und die Teilnehmer aus Singapur. Im Curio by Hilton Reichshof an der Kirchen­allee sollen Delegationen aus Brasilien und Indien untergebracht werden. Die Weltpresse steigt im Empire Riverside an der Bernhard-Nocht-Straße ab: In dem Hotel sind nach Abendblatt-Informationen die amerikanischen Journalisten und Kamerateams untergebracht. Dort wollen die Amerikaner auch ein Konferenzzen­trum einrichten und haben mehrere Veranstaltungsräume gebucht. Die US-Fernsehsender werden live aus dem Hotel berichten und dabei die Hafenkulisse als Hintergrund nutzen. Auch die mexikanischen und französischen Journalisten wohnen hier. Die russische Presse wurde im Schwesterhotel Hafen Hamburg einquartiert.

Unterdessen bleibt die Frage, wo US-Präsident Donald Trump übernachten wird. Das Vier Jahreszeiten hatte den Amerikanern nicht den Zuschlag erteilt. Dann war das Intercontinental in Berlin als Quartier im Gespräch. Jetzt heißt es, dass Trump im Gästehaus des Senats an der Schönen Aussicht residieren soll. Es ist aber die Frage, ob das Gebäude den Sicherheitsanforderungen der Amerikaner genügt. Endgültig wird man wohl erst erfahren, wo Trump übernachtet, wenn er in Hamburg angekommen ist.