Hamburg.

Nun sind alle großen deutschen Autohersteller an Bord. Nach Abkommen mit VW und BMW unterzeichnete Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) am Freitag im Kaisersaal des Rathauses auch mit Daimler-Finanzvorstand Klaus Entenmann ein Kooperationsabkommen. Ziel ist es, die Elektro-Mobilität in der Stadt zu stärken und rasch auszubauen – auch um Luft- und Lärmbelastung für die Bürger zu senken.

In dem „Memorandum of Under­standing“ verpflichtet sich Daimler, bis Ende 2019 mindestens die Hälfte der in Hamburg betriebenen Fahrzeuge seines Sharing-Anbieters Car2Go auf Elektroantrieb umzustellen. Das entspricht nach aktuellem Stand einer Zahl von mindestens 400 Fahrzeugen.

Zudem sichert Daimler zu, intensiv an E-Bus-Modellen zu arbeiten, um so das Hamburger Ziel zu unterstützen, ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen. Bisher ist unklar, ob die Industrie in der Lage sein wird, rechtzeitig und im erforderlichen Umfang die nötigen Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. In Hamburg betreiben Hochbahn und VHH zusammen rund 1500 Busse. Daimler-Finanzvorstand Klaus Entenmann betonte, sein Unternehmen arbeite „mit Hochdruck“ an dem Projekt.

Die Stadt Hamburg sichert in dem Memorandum ihrerseits zu, bis Ende 2019 insgesamt 1150 Ladestationen für E-Mobile zur Verfügung stellen zu lassen, davon 600 öffentliche Ladestationen bis Oktober 2017. „Wir brauchen zukunftsweisende Innovationen und ein kundenorientiertes Angebot an nachhaltigen Mobilitätsdienstleistungen, um die urbane Mobilität von morgen gestalten zu können“, sagte Bürgermeister Scholz. „Wenn wir mit den Herausforderungen zurechtkommen wollen, müssen wir den dringend erforderlichen Ausbau der Elektromobilität fördern und die Einführung alternativer Antriebsarten wie Brennstoffzellen unterstützen.“ Daimler-Vorstand Entenmann betonte, dass „Carsharing beim Durchbruch der Elek­tromobilität eine entscheidende Rolle spielt“. „Mit Hamburg haben wir neben Stuttgart, Madrid und Amsterdam einen weiteren starken Partner für die Elektrifizierung urbaner Mobilität.“

Hochbahn-Chef Henrik Falk gab sich optimistisch, dass die Umstellung der gesamten Busflotte von Hochbahn und VHH in Hamburg bis 2030 gelingen werde.