Die Internetseite des Hamburger Flughafens war nach dem Großalarm am Sonntag zeitweise nicht zu erreichen. Und auch in den sozialen Netzwerken gab es stundenlang keine offiziellen Verlautbarungen des Airports.

Viele Nutzer bei Twitter oder Facebook beschwerten sich über die zähe Informationspolitik. „Offenbar hat der Airport kein Social-Media-Konzept für Krisenfälle“, schimpfte ein Twitter-Nutzer, als schon zahlreiche Videos und Fotos von Betroffenen online waren.

Eine Flughafensprecherin nannte dafür zwei Gründe: Erstens gebe es sonntags nur einen Bereitschaftsdienst in der Öffentlichkeitsarbeit, weshalb es eine Zeit brauchte, bis alle Sprecher im Bild waren. Zweitens hätten zunächst gesicherte, belastbare Informationen von Feuerwehr und Bundespolizei eingeholt werden müssen. „Bevor wir die Öffentlichkeit informieren, Panik verbreiten und etwa 40.000 Passagiere beunruhigen, müssen wir selbst erst wissen, was passiert ist“, so die Sprecherin.

Die weltweite Terrorangst habe dazu geführt, dass ein großer Kreis gleichzeitig auf die Airport-Internetseite zugreifen wollte. Sogar Guardian und BBC hatten Eilmeldungen. „Die Nachricht hat hohe Wellen geschlagen“, so die Sprecherin. „Vielleicht war das der Grund für eine Überlastung.“

Das Problem des Airports sei, dass heute ein Handy reicht, um Echtzeitübertragungen ins Netz zu stellen: „Wir müssen aber auf gesicherte, abgestimmte Informationen warten, bevor wir melden.“