Als Olaf Scholz 2011 Bürgermeister wurde, war die Elbphilharmonie als „Chaosbaustelle“ verschrien; der Bau um Jahre in Verzug, die Stadt, die Architekten Herzog & de Meuron (HdM) und der Baukonzern Hochtief heillos zerstritten. Scholz machte zunächst Hochtief als bösen Buben aus und fuhr einen harten Kurs. Doch der Konzern beharrte auf Nachforderungen in dreistelliger Millionenhöhe und legte
die Baustelle still. Scholz drohte Hochtief zwar mit Rauswurf, musste aber erkennen: Das Problem liegt tiefer, und es betrifft alle Beteiligten. Schließlich half der Zufall: Mit Marcelino Fer­nández Verdes wurde 2012 ein alter Weggefährte von HdM-Partner David Koch neuer Hochtief-Chef. Koch brachte Scholz und den Spanier zusammen, und plötzlich stimmte die Chemie. Statt Schuldzuweisungen dominierte die Suche nach einer Lösung, und die war so einfach wie komplex: Aus zwei getrennten Verträgen mit HdM und Hochtief wurde einer, in dem der Baukonzern die alleinige Verantwortung, aber auch alle Risiken übernahm. Dafür gab es auch mehr Geld. Aber fortan lief es, und die Elbphilharmonie wurde doch noch fertig.