Bei einem Kurztrip nach Marokko habe ich mir im vergangenen Jahr rote, bestickte Pantoffeln gekauft. Erst zu Hause bemerkte ich den durchdringenden Geruch nach Ziegenleder und musste die Hausschuhe erst mal drei Monate lüften, ehe ich sie tragen konnte. Seither liebe ich diese Pantoffeln. Inzwischen ist dieser Traum von Hausschuh aufgetragen, löchrig, durch. Aber wir leben schließlich in einer Großstadt, wo man so ziemlich alles kaufen kann. Im Le Marrakech, einer Halle im Groß Borsteler Niemandsland, habe ich jetzt ein neues Paar gefunden – orange mit grüner Stickerei – und mir zu Weihnachten gewünscht. So deutlich, dass mein Mann nicht umhinkann, sie zu kaufen. Und das Schöne – die neuen Pantoffeln riechen nicht. Ich kann sie also gleich Weihnachten tragen und das alte Lumpenpaar entsorgen. Was ich mir sonst noch wünsche? Friedliche Kinder, entspannte Verwandtschaft, dann reicht das schon.

Mein Mann schenkt mir gerne Schmuck, den er mit einer Hamburger Juwelierin gemeinsam entwirft und der oft eine besondere Symbolik hat. Am schönsten finde ich einen Ring mit einem Pyrit als Stein, das ist sogenanntes Katzengold. Den silbrig-goldig funkelnden Pyrit hatten meine Kinder auf einem gemeinsamen Spaziergang gefunden, mein Mann hat das Mineral aufbewahrt, und die Juwelierin hat dann daraus ein wunderschönen und auch etwas ungewöhnlichen Silberring gestaltet. Es ist also ein gemeinsames Weihnachtsgeschenk von meinen Söhnen und meinem Mann – und deswegen etwas ganz Besonderes.

Kinokarten für Filme, die nicht mit Rambo, Weltuntergang und Terminator beginnen. Sondern Peanuts, Chick-Flicks oder Screwballs beinhalten. Seine Gesellschaft dabei inklusive! Auch gerne Aladdin als Musical. Und ja, ich wünsche mir Parfüm. Ich kriege aber keins. Angel von Thierry Mugler wäre schön. Die schönsten Geschenke, hmmm, es waren sooo viele: Eine Uhr, die ich meinem Schatz mit schwarzem Lederarmband geschenkt habe, hat er mir zum gleichen Weihnachtsfest mit blauem Lederarmband geschenkt. Eine russische Poljot Blue Angels. Und wir wussten nix voneinander in puncto Geschenk. Geht doch nix über Gedankenübertragung. Ein beleuchteter Bibendum (Michelin-Männchen) fürs Auto war klasse und leuchtet noch heute. Einen Spaziergang im Central Park – Start am 1. Weihnachtstag um 7 Uhr. Flug und Übernachtungen in New York inklusive. War cooool.

Ich würde mich sehr über eine Städtereise freuen. Entweder über Silvester nach Stockholm oder Kopenhagen. Oder etwas später nach Mallorca oder Madeira. Besonders gefreut habe ich mich über eine hochwertige Handtasche aus Fell mit Leo-Print. Die hatte ich mir gewünscht, als Leo-Taschen noch nicht in Mode waren. Mein Mann hat also wirklich lange gesucht, um sie zu finden. Als das Fell nach eineinhalb Jahren an vielen Stellen abgestoßen war und ich die Tasche reklamiert habe, konnte ich sie tatsächlich kostenlos in eine neue umtauschen. Es war also sozusagen ein Doppelgeschenk.

Das schönste Geschenk meines Mannes, damals noch mein Freund, war vor vielen Jahren einmal im Februar, als er mich spontan und unvorbereitet auf meinem Umzug ins Ausland begleitet hat. Xmas-Geschenke, die mich begeistert haben: Eine idiotensichere Digitalkamera, die tolle Bilder macht. Und ein idiotensicheres Radio von Bose mit tollem Sound und ohne technische, männliche Spielereien.

Wir schenken uns eigentlich nichts, was ich persönlich auch gut finde, da es mir reicht, wenn man einen schönen Abend zusammen verbringt. Und wenn ich mir unbedingt was schenken lassen müsste, dann freue ich mich persönlich immer über Schmuck. Der muss nicht mal teuer sein. Es kommt ja auf die Geste an!

Mir hat mein Mann schon mal Winterstiefel und die dazu passende Handtasche geschenkt. Das fand ich sehr mutig und irgendwie auch rührend. Die Handtasche habe ich immer noch, die Stiefel habe ich allerdings zwei Wochen später gegen ein hipperes Modell getauscht. Bislang unbenutzt ist ein teurer, weißer Lipliner von Cartier, den er mir mal neben dem „obligatorischen“ Schmuck geschenkt hat.

Gutschein für eine dieser neuen Kochboxen, die die passenden Zutaten für das Essen liefern. Damit sie nicht mehr einkaufen muss. Und einen Gutschein für ein Fotoshooting mit Styling: Weil Mann zwar weiß, wie schön seine Frau ist, sie es aber auch mal wieder sehen soll! Ein Wellness-Wochenende mit der besten Freundin – während er zu Hause auf die Kinder aufpasst.

Mein Mann freut sich über Reisen zu Formel-1-
Rennen. Das schenke ich ihm gern (und mir auch),
weil ich selbst daran Spaß habe. Oder
Konzertkarten (ich versuche es dieses
Jahr mit Adele).

Mein Lieblingsgeschenk stammte aus einem Souvenirladen an den Landungsbrücken. Während mich mein Mann erwartungsfroh anstrahlte, drehte ich einen Plastikleuchtturm angestrengt hin und her. Winzige Buchstaben auf der Unterseite machten mich neugierig: ein Gutschein für ein Wochenende in einem Leuchtturm! Bis zum Horizont nur Wasser und Wellen – unvergesslich!

Ich wünsche mir ein kinder- und hundefreies Wochenende. Der Clou: Alles muss organisiert sein, Kinder und Hund zur Oma, und dann geht’s los. Muss kein Hotel sein, zu Hause mal die Wohnung für sich haben, Frühstück im Café und durch Stadtteile bummeln, in denen man selten ist. Abends Überraschungsdinner mit Freunden.

Irgendwas von Tiffany geht immer. Damit kann man nichts falsch machen. Schon wenn die Damen die typische Verpackungsfarbe sehen, erhellen sich ihre Gesichtszüge, denn damit steht bereits fest: kein überflüssiges Küchengerät, keine Dessous, die schlecht sitzen, kein langweiliger Gutschein. Denn Gutscheine sind ja bekanntlich ein Synonym für: Ich hatte keine Zeit oder keine Lust, in einen echten Laden zu gehen oder mir Gedanken zu machen, was dir wirklich gefallen würde. Also bestell dir bei Amazon oder iTunes oder whatever, was dir passt, mir egal.