Berlin. Bis zu 1450 Polizisten wachen über die Sicherheit des britischen Staatsoberhaupts

Queen Elizabeth II. ist am Dienstag zu ihrem fünften Staatsbesuch in Deutschland eingetroffen. Die Sondermaschine mit der britischen Königin, 89, und ihrem Ehemann Prinz Philip, 94, landete am Abend auf dem militärischen Teil des Berliner Flughafens Tegel. Nach der Begrüßung mit 21 Salutschüssen fuhr das Paar zum Hotel Adlon nahe dem Brandenburger Tor. Zuletzt war die Queen im November 2004 zu einem Staatsbesuch in Deutschland.

Elizabeth II. reiste in Königsblau an, mit türkisfarbenem Hut samt dunkelblauer Blüte. Vor dem Adlon, wo sie mit Philip drei Nächte logiert, hatten sich bereits Schaulustige hinter Absperrungen postiert, um einen Blick auf das Paar zu erhaschen. Sie mussten im Nieselregen ausharren – das Wetter zeigte sich am Dienstag über weite Strecken typisch britisch.

Am Mittwoch wird die Monarchin von Bundespräsident Joachim Gauck mit militärischen Ehren begrüßt. Das deutsche Staatsoberhaupt hat Elizabeth II. offiziell eingeladen. Was sie ihm schenken wird, verriet der britische Botschafter Sir Simon McDonald schon vorab: ein Buch aus Preußen-Zeiten – die „Briefe eines Verstorbenen“ von Hermann Fürst von Pückler-Muskau aus dem 19. Jahrhundert.

Später steht ein Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel auf dem Programm. Auch die Berliner sollen Gelegenheit bekommen, die Königin zu sehen. „Die besondere Herausforderung ist es, die Wünsche der Königin nach Nähe zur Berliner Bevölkerung mit den Sicherheitsanforderungen in Einklang zu bringen“, sagte der Chef der Verkehrspolizei und Einsatzleiter beim Queen-Besuch, Markus van Stegen. Mit bis zu 1450 Polizisten will die Berliner Polizei den Besuch bewältigen. Für den unmittelbaren Schutz des Paares sind britische Leibwächter und das Bundeskriminalamt zuständig.

Am Mittwoch hält der britische Museumsdirektor und designierte Gründungsintendant des Berliner Schlosses, Neil MacGregor, zudem die „Queen’s Lecture“ an der Technischen Universität. Bei der Vortragsreihe zu Ehren der Königin will der Deutschland-Kenner über Dinge sprechen, die die Deutschen mit Großbritannien verbinden.

Der letzte Tag des Besuchs beginnt mit einem Spaziergang am Pariser Platz. Durch das nahe Brandenburger Tor wird die Königin mit dem Auto fahren – auch, weil sie mit ihren fast 90 Jahren nicht zu lange Strecken zu Fuß gehen soll. Auf ihrem Hut könnte sie deutschen Schmuck tragen: Der Eigentümer einer Kunstblumenmanufaktur aus Sachsen beliefert den königlichen Hutmacher nach eigenen Angaben seit Jahren mit Stoffblüten und Federn – die Queen dürfte davon aber freilich kaum etwas mitbekommen.