Als in Nepal die Erde bebte, waren zahlreiche Touristen im Land. Im April ist touristische Hochsaison. Für Nepal, eines der ärmsten Länder der Welt, ist der Tourismus wichtiger Wirtschaftsfaktor. Laut Deutschen Reiseverband (DRV) zog es 2013 rund 800.000 Gäste aus aller Welt in das Land am Südrand des Himalaya. Der Anteil deutscher Urlauber liegt bei 20.000 im Jahr.

Die Hochgebirgslandschaft an der Grenze zu Tibet zieht vor allem Trekkingtouristen an. Laut DRV halten sich derzeit zwischen 700 und 800 Veranstaltergäste im Land auf, hinzu kommen viele Individualreisende. Deutsche Reiseveranstalter wie Wikinger Reisen, DAV Summit, Studiosus und der österreichische Veranstalter ASI Reisen melden keine Opfer. Bei Hauser Reisen war eine Gruppe vom Erdbeben betroffen; die Evakuierung ist eingeleitet. Veranstalter, die in den kommenden Wochen Reisen nach Nepal im Angebot haben, haben diese in der Regel abgesagt. Urlauber können aber auch kündigen, erklärt Reiserechtler Paul Degott. „Das Erdbeben ist ein Umstand höherer Gewalt.“ Anders als bei einer Stornierung wird der Reisepreis gewöhnlich erstattet. Wer etwa für Herbst eine Reise gebucht hat, kann laut Degott den Reisevertrag kündigen. „Wer sich die historischen Bauwerke anschauen will, wird das leider nicht mehr tun können“, sagt er. In der Hauptstadt Nepals stürzten zahlreiche historische Tempel ein.