Eppendorf. Sozialbehörde prüft neue Standorte und Erweiterungen. Auch Plätze aus Winternotprogramm im Visier

Die Stadt prüft zahlreiche neue Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen: Zum ersten Mal könnte auch eine Einrichtung für Flüchtlinge in Eppendorf errichtet werden. Als Standort hat die Sozialbehörde eine Fläche zwischen Deelböge und Salomon-Heine-Weg ins Auge gefasst. Ebenfalls im Bezirk Nord liegt die Einrichtung am Jugendparkweg im Stadtteil Langenhorn. Diese soll um 190 Plätze erweitert werden.

Neue Planungen gibt es auch in Osdorf im Bezirk Altona. Hier sollen auf dem Gelände der Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne am Blomkamp 145 Flüchtlinge unterkommen. Die Bundeswehr bestätigte, dass „eine westliche Teilfläche der Kaserne zur Verfügung gestellt werden soll“. Noch in diesem Jahr werden die Bundeswehr und die Sozialbehörde einen entsprechenden Vertrag abschließen. Die Kaserne, in der Teile der Führungsakademie und Sanitäter untergebracht sind, soll aber weiterhin von der Bundeswehr genutzt werden. Außerdem soll im Bezirk Altona der Standort Sieverstücken II (Sülldorf) um etwa 150 Plätze auf 438 Plätze erweitert werden. An der August-Kirch-Straße (Bahrenfeld) sollen 100 weitere Flüchtlinge untergebracht werden, bislang gibt es dort 288 Plätze. Auch in Lokstedt am Hagendeel kommen zu den vorgesehenen 288 Plätzen nach Planungen der Sozialbehörde weitere 240 Plätze dazu.

Um die Situation in den Zentralen Erstaufnahmen für Flüchtlinge zu entspannen, prüft die Sozialbehörde nach Abendblatt-Informationen auch die Nutzung der Plätze aus dem Winternotprogramm für Obdachlose. Konkret wird derzeit geprüft, ob die Anlage an der Weddestraße mit zusätzlichen Küchencontainern ausgerüstet werden kann. „Wir überlegen, ob wir die Kapazitäten aus dem Winternotprogramm über den Sommer leer stehen lassen können oder bis September anderweitig nutzen“, sagte Marcel Schweitzer, Sprecher der Sozialbehörde.