Carlos Santana soll wirklich Schwierigkeiten gehabt haben, seine Gitarre zu halten. Zumindest stellt es so Stefan Morawietz in seinem Dokumentarfilm “Woodstock - Wie der Mythos entstand“ dar.

Der Film lässt Zeitgenossen und Organisatoren zu Wort kommen, die von dem Wahnsinn erzählen, ein solches Mega-Festival zu stemmen und es vor allem für kommerziell erfolgreich zu halten. Bei einer halben Million Jugendlicher, die da waren, und einer Million, die noch hin wollten, war das auch ein wahrscheinliches Ziel. Doch die Veranstalter machten am Ende 1,6 Millionen Dollar Minus. Denn als die ersten bereits die Festivalwiesen stürmten und ihre Zelte aufschlugen, waren die Zäune noch gar nicht fertig. Wo keine Zäune, auch keine Einlasskontrollen. Und wo keine Kontrollen, keine Tickets, keine Einnahmen. Zu viele wurden von dem roten Werbeplakat (siehe links) angelockt, das drei Tage Frieden und Musik versprach. Es traf den Nerv der Zeit. Die Sehnsucht während des Vietnamkriegs nach Gewaltlosigkeit, die Flucht vor der Bürgerlichkeit der Eltern, der Prüderie, schien der Rock 'n' Roll zu erfüllen. Musik war die Antwort. Janis Joplin, Jimi Hendrix und Joe Cocker die Helden.

Zurück zu Carlos Santana - er soll die Gitarre in seinen Händen wie eine Schlange gefühlt haben. Wie etwas, das lebt und sich ständig bewegt. Denn noch ein paar andere Sachen gehörten zum guten Ton dieser Zeit. Ob die Drogen jetzt Schuld waren oder nicht, die Version ihres Stückes "Soul Sacrifice", gespielt auf der Bühne von Woodstock, gilt heute noch als state of the art und verschaffte der damals jungen Band ihren weltweiten Durchbruch. Dieses Journal erinnert noch mal an den Mythos von Woodstock und die Zeit der wilden Haare. Peace!

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