“Diamonds Are a Girl's Best Friend“, den Spruch kennt jeder. Gut betuchte Gentlemen zahlen den Diamantring aus der Portokasse, Edelstein-Connaisseure und fanatische Sammler der edlen Klunker haben dagegen nur ein verächtliches Lachen für derlei Geschmeide übrig.

Der Diamant ist die Populärversion, eine Art Volksausgabe eines Edelsteins. Wer das schönste und seltenste Gestein sein Eigen nennen will, der muss sich schon auf die Jagd nach Smaragden machen. Oder in Museen oder Königshäusern nachfragen. Kann man ja mal machen, obwohl selbst das Wedeln mit den dicksten Schecks nichts nützen wird. Oder warum sollte Queen Elizabeth ihre sagenumwobenen Kronjuwelen verkaufen, beispielsweise an einen der nimmersatten und neureichen russischen Oligarchen? Reicht doch schon, dass die sich Fußballklubs als Statusobjekte zulegen. Die Kronjuwelen der Queen sind natürlich ganz und gar unverkäuflich. Sie werden im Tower of London aufbewahrt und gelten als die weltweit wertvollste Sammlung von Juwelen und Edelsteinen. Am bekanntesten ist das Diamantendiadem. Der Kopfschmuck wurde 1820 angefertigt. Der Koh-i-noor-Diamant (persisch für "Berg des Lichtes") dagegen galt einst als größter Diamant der Welt, er zierte die Krone von Queen Elizabeth (der späteren Queen Mum), die ab 1937 auf dem Thron saß. Queen Alexandra und Queen Mary hatten die Krone vorher getragen.

Ebenso einzigartig ist der berühmte Topkapi-Dolch. Er wird im Topkapi-Palast auf einem der sieben Hügel Istanbuls aufbewahrt. 35 Zentimeter lang und mit Diamanten besetzt war der Dolch einst ein Geschenk, das Mahmut I. 1746 dem Schah Nadir schickte. Als die türkische Delegation jedoch nach Bagdad kam, erfuhr sie von einer blutigen Revolution in Persien, der der Schah zum Opfer gefallen war. Daraufhin kehrten die türkischen Gesandten mit all den Geschenken, darunter auch der Dolch, nach Istanbul zurück.

Der "Gachala" ist ein 858 Karat (172 Gramm) schwerer ungeschliffener Smaragd, der 1967 in der Mine Vega de San Juan in Kolumbien entdeckt wurde. Selbst wer Edelsteinen nichts abgewinnen kann, wird angesichts des fünf Zentimeter langen Schmuckstücks, das in wunderschönem Smaragdgrün schimmert, mal kurz durchschnaufen müssen. Glückliche Smithsonian Institution: Die amerikanische Bildungseinrichtung, zu der zahlreiche Museen gehören, besitzt nach der Schenkung des New Yorker Juweliers Harry Winston den Gachala. Glücklich dürften auch die Besitzer des "Millennium Star Diamanten" sein. Der Rohdiamant wurde im Jahre 1990 in angeschwemmten Ablagerungen im Mbuji-Mayi-Distrikt in Zaire entdeckt. Der Schliff dauerte drei Jahre.

Am schönsten sind frei-lich die Diamanten, die die Unterwäschefirma "Victoria's Secret" alljährlich in ihre BHs einarbeitet. Könnte daran liegen, dass der edle Stoff auf den Körpern der hübschesten Models ruht.

Dass Stinkreiche mit einem Faible für Steine nicht alle Hoffnung fahren lassen müssen, beweist zu guter Letzt der Fall des "Blauen Wittelsbachers". Er wurde vergangenes Jahr für die Rekordsumme von 18,7 Millionen Euro versteigert. Der neue Besitzer Laurence Graff, ein Juwelenhändler aus London, wird ihn wahrscheinlich umschleifen und weiterverkaufen. (tha)