Die ehemalige Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen ist ein Ort der Angst.

Von 1946 bis 1951 wurde sie von den Sowjets als zentrales Untersuchungsgefängnis betrieben, anschließend übernahm das Ministerium für Staatssicherheit den düsteren Bau, der sich in einem militärischen Sperrbezirk befand und von der Außenwelt abgeschlossen war. In Hohenschönhausen verschwanden jene, die der kommunistischen Diktatur im Wege standen: Streikführer des Aufstands vom 17. Juni 1953, in Ungnade gefallene Politiker, Kritiker und Dissidenten aller Art, sogar aus dem Westen. Nach dem Mauerbau wurden in Hohenschönhausen vor allem fluchtbereite und zur Ausreise entschlossene Bürger festgesetzt. Die physische Gewalt der 1950er-Jahre wurde seit den 60er-Jahren durch psychologische Foltermethoden ersetzt. Seit 2000 ist die Haftanstalt - getragen vom Bund und vom Land Berlin - Stiftung und Gedenkstätte. (BaM)