Das Hermannsdenkmal südwestlich von Detmold im Teutoburger Wald ist eines der bekanntesten deutschen Denkmäler - und zugleich ein mehr als 53 Meter hohes, steinernes Missverständnis.

Das 1838-1875 nach Entwürfen von Ernst von Bandel gebaute Standbild ehrt einen Cheruskerfürsten, der gar nicht Hermann hieß, sondern Arminius. Gewürdigt werden soll sein Guerilla-Sieg über die Legionen des römischen Feldherren Publius Quinctilius Varus im Jahre 9 nach Christus - eine Schlacht, die nach neuem Forschungsstand aber nicht im Teutoburger Wald, sondern im niedersächsischen Kalkriese stattfand. Die nationalbewussten Erbauer wollten mit dem Denkmal auch nicht die Römer beeindrucken, sondern die Franzosen, die damals als "Erbfeind" der Deutschen galten. (Fra)