Man kann es nur infam nennen, dass die Nationalsozialisten eins ihrer furchtbaren Konzentrationslager ausgerechnet auf dem Ettersberg errichteten.

Oberhalb des Städtchens, das Goethe einst zum Olymp von Geist und Bildung gemacht hatte. Wer nach Weimar kommt, kann Buchenwald nicht übersehen. Ohne Buchenwald ist Weimar nicht mehr zu denken. Unten in der Stadt ist vieles noch so, wie Goethe es sah. Oder Schiller. Oder Wieland. Oder der bei seiner Ankunft bereits umnachtete Nietzsche. Weimar ist bezaubernd, und dank der vielen Studenten gar nicht museal. Das Nationaltheater, in dem sich die Deutschen 1919 ihre erste demokratische Verfassung gaben, ist lebendig, die Bauhaus-Universität ein Magnet. Trotzdem braucht man unten an der Ilm, wo das berühmteste Gartenhaus der Welt steht, nicht viel Fantasie für die Vorstellung, gleich könnte Goethe zu Pferde vorbeipreschen. (BaM)