Frauen, die über Frauen schreiben, wird gern unterstellt, dass sie “Frauenlektüre“ produzieren; nett ist das selten gemeint. Gerd-Peter Eigner, so konnte man lesen, habe mit seinem neuen Werk “Die italienische Begeisterung“ nun einen “Männerroman“ vorgelegt.

Sei's drum - es dürfte so ziemlich jedem Leser, gleich welchen Geschlechts, schwerfallen nach einem solch mächtigen Anfangssatz nicht weiterzulesen: "Eine Woche vor ihrem Tod sagte mir die Frau, mit der ich ein Vierteljahrhundert gelebt und drei Kinder großgezogen hatte, dass sie immer nur ihn geliebt habe."

Männern geht es also auch immer nur um das Eine: die Liebe. Eigner führt seine Leser in bedächtigem Erzählfluss und sanft ironischem Tonfall auf eine italienische Reise. Verletzte Helden, eine Dreiecksobsession, Liebe bis zur Selbstaufgabe und ein Lehrstück über Lebenserwartungen und -lügen sowie durchaus sehr männliche (Nicht-)Kommunikation. (msch)

Gerd-Peter Eigner: Die italienische Begeisterung

Kiepenheuer & Witsch, 412 Seiten, 19,95 Euro