Der Film “Waltz with Bashir“ gewann den Golden Globe, den César und war sogar für den Oscar nominiert. Es war der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Ein Meisterwerk.

Jetzt gibt es die Geschichte auch als Graphic Novel in Buchform. Der israelische Regisseur des Films, Ari Folman, erzählt in "Waltz with Bashir" einen Teil seiner eigenen Geschichte und begibt sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit. Es geht um seine Erinnerung, die ihm während eines Kriegseinsatzes verloren gegangen ist. Irgendetwas, so die bange Vermutung, war so schlimm, dass sein Bewusstsein die wahren Erlebnisse verdrängt. Es ist auch eine Reise in die Jugendkultur der 80er-Jahre und in das West-Beirut des ersten Libanonkrieges. Man folgt Ari in seine Gedanken und in eine morbide, düstere Stimmung, angereichert mit jeder Menge Zigaretten und Alkohol. Bestimmte Szenen tauchen immer wieder auf, zum Beispiel, wie drei junge Soldaten nackt aus dem Meer an auf einen Strand zugehen. Noch mit dem Maschinengewehr bewaffnet und doch hilflos und irgendwie gereinigt. Nur wovon? Ari ahnt langsam, dass er eine grausame Tat begangen haben muss. Immer wieder tauchen auch laufende Hunde mit gefletschten Zähnen auf. "Waltz with Bashir" ist faszinierend, opulent und geht unter die Haut. (diz)

Ari Folman und David Polonsky: Waltz with Bashir

Atrium-Verlag, 128 Seiten, 22 Euro.