50 Jahre Playboy: Männerträume, auf Hochglanz poliert: Als der US-Verleger Hugh Hefner Ende 1953 den ersten “Playboy“ herausbrachte, füllte er mehr als nur eine Marktlücke. Das Magazin, gespickt mit Stars und Sternchen, entwickelte sich zu einem aufklappbaren Ort (männlicher) Sehnsüchte.

Es war im kalten Dezember des Jahres 1953, als Hugh Hefner den amerikanischen Männern Erwärmendes nicht nur fürs Herz bescherte. Der Verleger brachte seinen ersten "Playboy" an den Start, Marilyn Monroe zierte, noch vergleichsweise züchtig gewandet, die Titelseite. Innerhalb weniger Tage war das Heft ausverkauft.

Ein halbes Jahrhundert "Playboy" also. Eigentlich kein Wunder, stehen ja auch 'ne Menge interessante Texte drin . . . Hört man immer wieder gern, dieses sich intellektuell gerierende Argument - ja, klar, die Fotos . . . sind ganz okay, aber hast du den Artikel von Norman Mailer gelesen? Ääh, nö, noch nicht.

Seien wir ehrlich: Bitte melden, wer noch nie einen "Playboy" in der Hand gehabt hat! Einmal das "Playmate des Monats" in der Heftmitte zu entklappen, das gehörte dereinst zu den prägenden Sozialisationserfahrungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Ob die üppigen Blondinen der 50er, die eher athletischen Modelle der 60er, die so genannten Frauen von nebenan, später dann die Stars und Sternchen - immer griffen die Männer zu. Zum Heft, versteht sich. Auch die Auflagenzahlen entwickelten sich - dem Inhalt des "Playboy" nicht unähnlich - recht kurvenreich. In Deutschland gings in den vergangenen Jahren nach tiefer Absatzkrise wieder bergauf: 302 391 Exemplare brachte das Magazin im Frühjahr 2004 jeden Monat an seine, nun ja, Leser. Wieviel Prozent von ihnen sich den Texten gewidmet haben, ist nicht bekannt.

Um noch ein Missverständnis auszuräumen: Aus dem amerikanischen "Playboy"-Untertitel ("Entertainment For Men") drechselten die deutschen Macher "Alles, was Männern Spaß macht". Alles? Nein, so schlicht gestrickt sind wir nun doch nicht. Ich bitte Sie! Was ist schließlich mit Fußball?

  • Playboy 1954-2004 . Heyne-Verlag. Großformat, 240 Seiten; 50 Euro.