139. Hinter dieser Zahl verbirgt sich Geheimnis, Liebe, Glück und Nähe. Denn 139-mal soll der Deutsche durchschnittlich im Jahr Sex haben. Nun, wie oft wirklich, das wird sich wohl nicht genau sagen lassen.

Diese Zahl ergab sich jedenfalls aus dem Sex-Report des Senders ProSieben vom vergangenen Jahr. Ähnliche Studien kommen auch auf rund 100. Und es gibt viele Umfragen, denn alles, was thematisch mit Sex zu tun hat, wird gelesen, wird im Fernsehen geschaut, verkauft sich gut. Soziologen haben das bemerkt und beschreiben die Sexualität der Mediengesellschaft vor allem als schrill, und "Sex sells" sei längst zum Glaubensbekenntnis unserer Zeit geworden. Das, was sonst nur zu zweit stattfand, wird öffentlich. Wie oft, wie lange, wie toll. Kennen wir schon. Doch was macht das mit uns? Wir haben keine Lust mehr. Das sagen jedenfalls die Sexualforscher. Denn wer draußen und im Alltag schon zu viel sieht, hat zu Hause keine Lust mehr. Vorbei die Zeit von Sprüchen wie "Appetit holen ist erlaubt, aber gegessen wird zu Hause". Wir haben keinen Hunger mehr.

Der Playboy-Gründer Hugh Hefner findet, dass "Sex ohne Liebe besser ist als gar kein Sex". Das befriedigt vielleicht körperlich, aber geistig nicht. Viel hilft eben doch nicht. Und so steht im krassen Gegensatz dazu die deutsche Dichterin Ingeborg Bachmann, die sagte: "Wer die Geheimnisse des Bettes verrät, verdient die Liebe nicht."

All das findet man heraus, wenn man im Internet das Wort "Sex" als Suchbegriff eingibt. Google wirft in 0,07 Sekunden 662 000 000 Treffer aus. Viele Treffer bedeutet auch große Nachfrage. Denn "Sex" ist der beliebteste Suchbegriff überhaupt. Zumindest lässt sich sagen, Sex ist schon lange nicht mehr nur die schönste Nebensache der Welt. Die derzeit aktuellen Debatten, gesellschaftlichen Phänome und Fragen zur Sexualität nimmt dieses Journal auf. Von Sehnsucht bis Orgasmus.

Ihre Diana Zinkler