Auf einem kargen Felsen im Bezirk Spin Boldak in Afghanistan, nahe der Grenze zu Pakistan, steht ein klappriges Feldbett. Die dünne Matratze ist mit Stricken an das Gestell gebunden.

Darauf sitzt ein afghanischer Grenzpolizist im tarngemusterten Kaftan. Er hat es sich bequem gemacht. Seine Schlappen stehen einen Schritt vom Bett entfernt. Das Gewehr auf dem Schoß, blickt er auf die Lichter der pakistanischen Stadt Chaman, die 100 Kilometer südwestlich von Kandahar liegt. Schaut er gedankenversunken auf die scheinbare Idylle im Zwielicht oder kontrolliert er ganz wachsam den zweitwichtigsten Durchgang zwischen den Ländern? Wie auch immer, er könnte Teil eines romantischen Gemäldes sein, friedlich und zutiefst melancholisch.