Manchmal wacht man morgens auf und hat ein ganz komisches Gefühl. Man hat etwas geträumt. Und dieser Traum oder vielleicht auch nur Sequenzen und Bilder dieser Nacht passen nicht in unsere Realität.

Warum haben mich Hunde verfolgt, warum leidet meine Mutter plötzlich Hunger, warum träume ich von den brennenden Twin Towers, und warum in aller Herrgottsfrühe von Angela Merkel? Der Traum begleitet einen dann manchmal den ganzen Tag. Man fragt sich, was macht eigentlich meine Schulfreundin, von der ich geträumt, aber seit Jahren nichts gehört habe. Warum habe ich mich im Traum in einen Kollegen verliebt, der mir im Büro nie aufgefallen ist? Sollte man sich den genauer angucken? Die Gefühle, obwohl nur Fantasien unseres Geistes, sind da und wollen verarbeitet werden. Ortrud Grön, Deutschlands bekannteste Traumdeuterin, meint, dass wir das auch tun sollten und dann zu glücklicheren Menschen werden. Vielleicht sollten wir uns wirklich einen Stift und ein Blatt Papier neben das Bett legen und aufschreiben, was wir geträumt haben.

Auch der Hamburger Rapper Samy Deluxe hat einen Traum. Er würde für seinen achtjährigen Sohn gern ein Held sein. Der Junge hat ihm nämlich mal gesagt, er wäre lieber weiß, weil es kaum dunkelhäutige Superhelden gebe. Samy Deluxe selbst ist zufrieden, inzwischen, mit seiner Hautfarbe und mit seinem Leben. Im Gespräch mit dem Journal bekennt er, dass er so wie jetzt immer leben wollte. Als Musiker, Autor, als Künstler. Seine Musik hat eine ganze Generation von Jugendlichen begleitet und tut es noch immer. Musik ist für Jugendliche Befreiung von den Eltern, spiegelt das Lebensgefühl, ist der Retter in der Not, hilft bei Liebeskummer und beim ersten Kuss. Aber wie fühlen sich junge Menschen ohne Gehör? Können sie auch Musik hören, und ist ihr Traum nicht genau das? So sein wie andere "normale" Jugendliche? Wenn sie die Musik aufdrehen, ganz laut, dann können auch sie sie fühlen. Und dazu tanzen. Traumlos schön.

Ihre Journal-Redaktion