Von den 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland (der drittgrößten Religionsgemeinschaft nach Protestanten und Katholiken) leben ca. 80 000 in Hamburg. 1953 formierte sich hier ein islamischer Verein zum Bau einer Moschee. Entstanden ist aus dieser Initiative die Imam Ali Moschee. Heute gibt es mehr als fünfzehn Gemeindehäuser und Gebetsräume. Mit 75 Prozent stellen die türkischstämmigen Sunniten die größte Gruppe unter den Muslimen.

Der Islam (Ergebung in Gottes Willen) wurde zwischen 610 und 632 von dem Propheten Mohammed gestiftet. Die Inhalte seiner Offenbarungen, die er über Engel von Allah empfing, sind im Koran überliefert. In den Hadithen ist das Leben des Propheten überliefert.

Nach dem Tod von Mohammed (632) begann die Spaltung des Islam in drei große Gruppen - Sunniten, Schiiten und Charidjiten - und mehrere Randgruppen mit verschiedenen Rechtsschulen. Fast alle aber bekennen sich zu den gleichen Pflichten der gläubigen Muslime: Dazu gehören fünf Mal am Tag das Gebet, die Befolgung der Fastenzeit im Ramadan, die Pilgerfahrt nach Mekka und die Unterstützung von Armen mit Almosen. Der Genuss von Alkohol und Schweinefleisch ist verboten.

Mustafa Özan Günesdogdu (32) ist der jüngste Imam in der Centrum-Moschee in St. Georg . Die Gemeinde gehört zu den größten in Hamburg. Der Imam berät Familien und Jugendliche in Lebensfragen, leitet die Koranschule, hält im Wechsel mit anderen die täglichen Mittagsgebete. Als Neunjähriger kam er nach Hamburg, mit 21 Jahren gewann er als erster Deutsch sprechender Imam in Saudi-Arabien den Weltmeistertitel im Koranrezitieren gegen 178 Konkurrenten.

Von 11 bis 13 Uhr lädt er zu einem Rundgang in der Centrum-Moschee (Böckmannstraße 40) ein.

Das Islamische Zentrum an der Außenalster mit der Imam Ali Moschee ist ein Treffpunkt für Gebete, Vorträge, Seminare und Feste. Diese Gemeinde ist international. Seit 25 Jahren werden hier sonnabends von 16 bis 18 Uhr Koranstunden auf Deutsch abgehalten, für Muslime und Nichtmuslime - ein in Deutschland einmaliges Projekt. Dazu gehören die Lesung des Korans auf Arabisch, Übersetzung ins Deutsche und Textinterpretation.

11-13 Uhr: Imam Mehdi Razvi gibt eine Koranstunde auf Deutsch in der Imam Ali Moschee, Islam.

Zentrum (Schöne Aussicht 36).

Etwa 130 Gläubige gehören in Hamburg der Tariqa Burhaniya an, einem klassischen Sufi-Orden für Frauen und Männer. Sufi waren ursprünglich Männer, die religiöse Hingabe und Ekstase suchten. Die Tariqa Burhaniya treffen sich in ihrem Zentrum zu Gebeten, Festen, Meditationen und zum gemeinsamen Lernen.

Am Mittwoch hat der Fastenmonat Ramadan begonnen. Jeder Fastentag endet abends mit dem "Fastenbrechen". Am 14.11. lädt der Orden ein:

16.30-18.30 Uhr: Gebet zum Fastenbrechen, anschl. ein orientalisches Essen im Zentrum (Glashüttenstr. 79, Hinterhof)