Früher hießen sie mal Badelatschen. Jetzt ist dieses Fast-Nichts an den Füßen wieder modern und prägt das Stadtbild: eine Sohle und zwei Riemen. Der Slogan “Reinschlüpfen und sich wohlfühlen“ stimmt. Wir machten die Probe in der Hamburger Innenstadt.

Plitschplatsch machte es schon vor 50 Jahren in Bad Wörishofen, flipflop tönt es heute, wenn Frauen und Männer Gänge und Wege abklopfen - mit den Zehensandalen. Der flotte Geräuschmacher hieß früher Badelatschen, trat in Frebädern in langweiligem Beige-Rot oder Beige-Blau auf. Heute werden diese luftigen Zehenhalter Flip-Flops genannt, auch die, die nicht von der Firma "flip-flop" gemacht sind. Sie sind meist knallbunt und schmücken schöne wie knubbelige Füße in niedlicher oder cooler Vielfalt: mal sind es Blümchen, große Blüten, Schmetterlinge, funkelnde Strass- und glänzende Schmucksteine zwischen dem großen und dem zweiten Zeh, mal schlichte Gummibänder, Schnüre, Ketten oder Plastikriemen. Auch die Gummi- oder Plastiksohlen sind oft bunt bedruckt. Dass die Zehensandalen einen solchen Sprung auf die Karriereleiter gemacht haben, liegt an einer Münchnerin, die sich vor fünf Jahren die aufgehübschte und modernisierte Form der früher auch "Adiletten" genannten Sandalen patentieren ließ. Name: flip-flop. Seither verkauft Stefanie Schulze mehr als 200 000 Flip-Flops im Jahr. In allen Regenbogenfarben. Eine der ersten Kundinnen soll Barbara Becker gewesen sein, die gleich 30 Paar der grellbunten Flip-Flops mitnahm. Sexy oder nicht? Da sind die Meinungen durchaus geteilt. Für die meisten Befragten kommt es auf die Füße, besser noch auf die Pflege der Füße an - und natürlich auf das dazu getragene Outfit. Auf der internationalen Modebühne hatten die Flip-Flops schon ihren Auftritt, aber jetzt auch bei der Düsseldorfer Messe bei der Präsentation der Sommermode 2003: An Männern im Anzug, die auf Flip-Flops dahertänzelten - vielleicht in dieser Kombination noch etwas gewöhnungsbedürftig.