Millionen Zuschauer sahen den Zweiteiler “Papa und Mama“ im ZDF: Eine Scheidung zerstört Familie und Vertrauen. Aber wie erkennt man Risiko-Faktoren für eine Ehe? Zu der Sendung hat der Psychologe Dr. Jürgen Schmidt einen Test entwickelt, der im Internetangebot des ZDF veröffentlicht wurde und den wir hier nachdrucken.

Nach der Statistik wird in Deutschland mehr als jede dritte neu geschlossene Ehe irgendwann einmal durch Scheidung enden. Ehescheidung gehört zu den belastendsten Ereignissen im Leben, oft führt sie in eine tiefe Krise. Die hohe Scheidungsrate bedeutet aber nicht, daß das Risiko, dieses Schicksal zu erleiden, für alle Paare gleich ist. Jeder kennt Ehepartner - wenn auch meist nicht viele -, die unerschütterlich gemeinsam durchs Leben gehen. Was haben die, das andere nicht haben?

Ob Menschen sich scheiden lassen oder nicht, hängt nach einem verbreiteten familien- soziologischen Modell von drei Einflußfaktoren ab: von der "Ehezufriedenheit" und von vorhandenen "Barrieren" (z. B. religiösen Scheidungshemmnissen) und "Alternativen" (z. B. Möglichkeiten, einen neuen Partner zu finden). Selbst gute Ehen können gefährdet sein, selbst schlechte Ehen werden nicht immer geschieden. Manche Faktoren können die Barrieren für eine Scheidung senken (z. B. ein Ehevertrag); andere Faktoren können sie erhöhen (etwa gemeinsame Kinder oder gemeinsames Eigentum). Sind die Barrieren niedrig und die Alternativen verlockend, dann sind sogar gute Ehen gefährdet. Umgekehrt bleiben selbst eher schlechte Ehen oft bestehen, wenn die Partner keine anderen Lebensmöglichkeiten sehen und bestimmte Umstände sie aneinander schmieden. Im Lauf einer Ehe können sich Ehezufriedenheit, Barrieren und Alternativen allerdings durchaus verändern.

Die Dosis macht das Gift

Der Psychologe Dr. Jürgen Schmidt ist Lehrbeauftragter an der Universität Mannheim, Autor und Co-Autor von über 80 Veröffentlichungen zum Thema und maßgeblicher Entwickler der wissenschaftlich basierten Internet-Partnervermittlung "Der Zweite Frühling". Mit dem Test, den Schmidt für das ZDF auf der Grundlage von Forschungsergebnissen entwickelt hat, kann jeder Verheiratete sein individuelles Scheidungsrisiko selbst ermitteln. Fast alle Paare weisen Merkmale auf, die sich in Studien als ungünstig für die Stabilität einer Ehe gezeigt haben. Nach solchen risiko-relevanten Sachverhalten und Faktoren wird in dem Test gefragt. Doch keine Sorge, es kommt auf die Menge solcher Merkmale an. "Die Dosis macht das Gift" - dieser Satz gilt auch für die Ehe.

So werten Sie Ihren

persönlichen Test aus

Bitte beantworten Sie nacheinander die 38 von Schmidt entwickelten Fragen. Wie viele Punkte bei Ihren Antworten zusammenkommen, ersehen Sie aus dem Auswertungsschlüssel (rechts). Als Testergebnis können bis 41 Punkte erreicht werden. Der Test liefert eine grobe Einschätzung des persönlichen Scheidungsrisikos. Mit Ihrer erreichten Punktzahl können Sie Ihre Zugehörigkeit zu einer von drei Gruppen erkennen:

I: 0 - 7 Punkte Erniedrigtes Scheidungsrisiko (Low-risk-Gruppe); diese Gruppe weist weniger scheidungsrelevante Merkmale auf als der Durchschnitt der Verheirateten.

II: 8 - 18 Punkte Durchschnittliches Scheidungsrisiko (Average-risk-Gruppe); zu dieser Gruppe gehören knapp 70 Prozent der Verheirateten. Sie weist zwar auch scheidungsrelevante Merkmale auf, aber nicht überdurchschnittlich viele.

III: 19 - 41 Punkte Erhöhtes Scheidungsrisiko (High-risk-Gruppe); diese Gruppe weist mehr scheidungsrelevante Merkmale auf als der Durchschnitt.

Der Test online im ZDF: Unter www.papaundmama.zdf.de gibt es den interaktiven Test und weitere exklusive Informationen über den TV-Zweiteiler und Regisseur Dieter Wedel. Die Homepage des ZDF: www.zdf.de