So hat sich Emma einen Flaschengeist eigentlich nicht vorgestellt. Nach ihren Informationen ist ein Dschinn riesengroß und kann mindestens drei Wünsche erfüllen. Der kornblumenblaue Karim jedoch, von Emma und ihrem zopfnudelschwänzigen Hund Tristan nachts am Strand aus einer Flasche befreit, ist knapp größer als sie selbst. Sahim, ein offenbar sehr unangenehmer Gelber Dschinn, hat Karim den Nasenring gestohlen, der die Dschinns erst zu dem macht, was sie sein sollen, und den Blauen damit zu einem Fast-Nichts degradiert. Emma, zwar erst acht Jahre alt, beschließt einzugreifen. Immerhin hat der Blaue Dschinn noch seinen fliegenden Teppich, und so machen sich Emma, Tristan und Karim auf den Flug nach Barakasch, um im Orient für Ordnung zu sorgen. Im Reiche des Kalifen Maimun mit seinem ewig hungrigen Dromedar und seiner herrischen Großmutter liegt tatsächlich einiges im Argen. Emma hat allerhand zu tun, bis die Ordnung wieder hergestellt ist. Auch drei Wünsche kann ihr der wieder riesige Blaue Dschinn jetzt erfüllen. Leider fällt ihr nur einer zu Gunsten von Tristan und einer zu Ungunsten ihrer rabaukigen Brüder ein. Und der dritte? Aber da hat der Kalif auf einmal eine glänzende Idee . . . Cornelia Funke erzählt die Erlebnisse eines herzerfrischend unkonventionellen Mädchens in bewährter Weise mit Augenzwinkern und Spaß am Fantasievollen. Kerstin Meyers Illustrationen treffen die ungewöhnliche Heldin und deren wahrhaft sagenhafte Abenteuer auf den humorvollen Punkt. Kinder von acht Jahren an werden ihr helles Lesevergnügen haben. (Maria Orth) Cornelia Funke, Kerstin Meyer: Emma und der Blaue Dschinn. Verlag Dressler; 96 Seiten; 12,80 Euro.