1. September 1939 Das Schiff "Schleswig- Holstein" feuert auf Befestigungen auf der Westerplatte vor Danzig. Mit dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen beginnt der Zweite Weltkrieg. 25. September 1939 Lebensmittel werden rationiert: Brot, Milch, Fleisch, Fett und Marmelade, aber auch Seife sind nur noch über Karten erhältlich. Zeitungen melden, was es wann für wen gibt. 7. Oktober 1939 SS-Reichsführer Heinrich Himmler startet die "ethnische Neuordnung" Europas. So genannte Volksdeutsche, die im Ausland leben, sollen in die besetzten Ostgebiete umsiedeln. 8. November 1939 Das Attentat von Johann Georg Elser auf Adolf Hitler im Müncher Bürgerbräukeller misslingt. Als die Meldung im KZ Buchenwald eintrifft, werden 21 Juden erschossen. 29. November 1939 Hitler befiehlt, britische Häfen zu verminen und zu bombardieren. Die Handelsseefahrt leidet verstärkt unter dem Krieg: Von September bis November sinken 32 ihrer Schiffe. 14. Dezember 1939 Die UdSSR wird wegen ihres Angriffs auf Finnland aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Der Konflikt endet nach vier Monaten im März 1940 mit einer sowjetischen Großoffensive. 10. Januar 1940 Notlandung zweier deutscher Majore in Belgien. Die Kriegsgegner finden bei der Festnahme Geheimpläne für die bevorstehende Westoffensive der Deutschen. 11. Februar 1940 Ein Handelsabkommen mit der Sowjetunion stabilisiert Deutschlands Kriegswirtschaft. Das Reich exportiert Rüstungsgüter und erhält Getreide, Öl und Metall. 3. April 1940 Oberst Hans Oster verrät den Termin der "Weserübung" an einen Niederländer - ohne Wirkung: Die deutschen Truppen erobern Dänemark und Norwegen. 17. Mai 1940 Während des Westfeldzugs besetzt die Wehrmacht Brüssel. Am 28. Mai kapituliert die belgische Armee, und König Leopold III. begibt sich in Kriegsgefangenschaft. 14. Juni 1940 Deutsche Truppen ziehen ins fast menschenleere Paris ein. Im KZ Auschwitz werden erste Häftlinge interniert - 728 Gefangene aus dem polnischen Widerstand. 5. August 1940 Briten-Premier Winston Churchill fordert sein Volk auf, Schutzräume in Kellern und Erdlöchern zu bauen. Am 24. August fallen erste deutsche Bomben auf London. 22. Oktober 1940 Reichsjugendführer Artur Axmann stellt den "Achtjahresplan für Weltanschauung" vor: Die Ausbildung soll die Hitler-Jugend für Nazi-Ideologie und Krieg begeistern. 19. Januar 1941 Adolf Hitler vereinbart mit dem italienischen Duce Benito Mussolini eine neue Strategie: Ihre Streitkräfte sollen gemeinsam in Nordafrika und auf dem Balkan kämpfen. 11. Februar 1941 Britische Bomber greifen Hannover an, ein zweiter Verband bombardiert das besetzte Rotterdam. Am 13. werden die Bremer Focke-Wulf-Flugzeugwerke attackiert. 11. Mai 1941 Rudolf Heß springt bei Glasgow mit dem Fallschirm ab, um ein "Friedensabkommen" mit den Briten zu schließen. Hitler erklärt seinen Stellvertreter für wahnsinnig. 21. Juli 1941 Die Luftwaffe wirft Bomben auf Moskau, sie sollen Nachrichtenzentrum der UdSSR zerstören. Die Flammen in der russischen Hauptstadt sind 140 km weit zu sehen. 14. August 1941 US-Präsident Franklin D. Roosevelt und Briten- Premier Winston Churchill verabschieden die Atlantik-Charta. Darauf basieren später Nachkriegsordnung samt UNO. 24. August 1941 Auf Druck von Geistlichen beider Konfessionen stellt Hitler die "Aktion T4" ein. 70 273 Menschen wurden bis dahin ermordet, da sie als "unwertes Leben" galten. 3. September 1941 In Ausschwitz finden "Probevergasungen" mit Zyklon B statt. Die I.G. Farben sowie die Firma Tesch und Stabenow in Hamburg kontrollieren die Lieferung des Giftes. 19. September 1941 Laut Polizeiverordnung müssen Juden vom 6. Lebenjahr an auf der linken Seite ihrer Kleidung in Brusthöhe einen gelben Stern mit der Aufschrift "Jude" tragen. 18. Oktober 1941 Wegen Spionage für die UdSSR verhaftet die Polizei in Tokio den Journalisten Richard Sorge. Der Korrespondent der Frankfurter Zeitung wird 1944 hingerichtet. 15. November 1941 Europäische Exil- Schriftsteller geben in Mexiko-City erstmals die Zeitschrift "Freies Deutschland" heraus. Mit dabei: Thomas Mann, Egon Erwin Kisch, Anna Seghers. 7. Dezember 1941 Ab 6 Uhr bombardieren 360 japanische Flugzeuge den USMarinestützpunkt Pearl Harbor. Die USA und Großbritannien erklären Japan daraufhin den Krieg. 20. Januar 1942 Delegierte von SS und Sicherheitspolizei diskutieren auf der Wannsee-Konferenz die "Endlösung der Judenfrage": Millionen von Juden sollen getötet werden. 28. März 1942 Die Briten startet das erste Flächenbombardement auf Deutschland: Die historische Innenstadt Lübecks wird fast völlig zerstört - z. B. auch die Holstenbrücke. 22. April 1942 Nach Anschlägen gegen Wehrmachtsangehörige schließt die deutsche Kommandantur in "Groß-Paris" für drei Tage alle Theater, Kinos und Vergnügungsstätten. 26. Mai 1942 Der sowjetische Außenminister Molotow und sein britischer Kollege Robert Anthony Eden vereinbaren, keinen Separatfrieden mit Deutschland zu schließen. 22. Juli 1942 Die Deportation von Juden aus dem Warschauer Ghetto nach Treblinka beginnt. Dort sterben in den Gaskammern bis Mitte August 66 701 Menschen. 3. Oktober 1942 Auf Usedom wird die erste Fernrakete der Welt gezündet. 1944 setzen die Nationalsozialisten die "A4" unter dem Namen "V2" bei der Bombardierung Londons ein. 25. November 1942 Britische Experten sprengen eine Bahnbrücke zwischen Saloniki und Athen. Über sie gingen 80 Prozent des Nachschubs für das deutsche Afrikakorps. 2. Februar 1943 Mit der Kapitulation der Nordgruppe der 6. Armee endet die Schlacht um Stalingrad. 230 000 deutsche Soldaten sterben im Kessel und in der Gefangenschaft. 18. Februar 1943 Joseph Goebbels proklamiert im Berliner Sportpalast den "totalen Krieg". Das Radio sendet eine halbe Stunde den Applaus für die Rede des Propagandaministers. 22. Februar 1943 Hans und Sophie Scholl werden in München verurteilt und hingerichtet. Die Geschwister agierten für die "Weiße Rose" im Widerstand gegen das NS-Regime. 24. Mai 1943 Wende im Seekrieg: Die deutsche Marine verliert in vier Monaten 69 U-Boote. Großadmiral Dönitz beendet deren Einsatz gegen alliierte Geleitzüge im Nordatlantik. 15. Juni 1943 Die Kinderlandverschickung, ursprünglich Ferien für Stadtkinder, weitet sich aus: Ganze Klassen werden weg aus bombengefährdeten Gebieten verschickt. 25. Juli 1943 Italiens König Viktor Emanuel setzt Duce Benito Mussolini ab. Der neue Ministerpräsident Pietro Badoglio schließt wenig später Waffenstillstand mit den Alliierten. 29. August 1943 Das deutsche Militär verhängt den Ausnahmezustand über das besetzte Dänemark. Dessen Regierung hatte sich geweigert, Saboteure per Todesstrafe abzuurteilen. 17. Oktober 1943 Das Deutsche Reich tauscht erstmals invalide Kriegsgefangene mit den Alliierten aus: 4000 Briten gegen gut 800 Deutsche. Die fünftägige Aktion findet in Göteborg statt. 28. November 1943 US-Präsident Roosevelt, Briten-Premier Churchill und der sowjetische Diktator Stalin konferieren in Teheran - u. a. über die geplante Invasion in Frankreich. 3. Dezember 1943 2212 britische Flieger haben in den vergangenen zwei Wochen 8600 Tonnen Bomben auf Berlin geworfen. 2700 Menschen starben, 250 000 wurden obdachlos. 20. Januar 1944 Die Nazis verschärfen den Kampf gegen die als "Musik getarnte Kulturpest" Jazz. In Hamburg hören 1500 Swing-Kids die Hits von Teddy Stauffer und Co. 28. Januar 1944 Mit einer Großoffensive gegen die Heeresgruppe Nord beendet die Rote Armee die 900 Tage dauernde Belagerung Leningrads, bei der 900 000 Menschen starben. 20. Februar 1944 Die Alliierten starten die Offensive "Big Week". 10 000 Tonnen Bomben sollen die deutsche Flugzeugindustrie zerstören. Die produziert aber fast ohne Ausfälle weiter. 1. März 1944 Hunderttausende Zwangsarbeiter sterben. Nach Schätzungen verschleppen die Nazis 1944 rund 14 Millionen Ausländer, 7 Millionen von ihnen kommen zum Einsatz. 10. Mai 1944 Der "Frauenrat für das Nachkriegseuropa" erinnert in New York an den 11. Jahrestag der Bücherverbrennung in Deutschland und gedenkt der verbotenen Autoren. 10. Mai 1944 Das Oberkommando der Wehrmacht berichtet über die "Unterwassersetzung Hollands". Städte und Land waren geflutet worden, um die Alliierten aufzuhalten. 21. Mai 1944 Die britische BBC strahlt eine erste Sendung aus, die Bevölkerung und Kriegsgefangene in Deutschland auf eine alliierte Invasion vorbereiten soll. 4. Juni 1944 Roms Bewohner feiern die Alliierten als Befreier. Albert Kesselring, deutscher Oberbefehlshaber in Italien, hatte Rom tags zuvor zur "offenen Stadt" erklärt. 6. Juni 1944 Alliierte Truppen landen an der Küste der Normandie. Neben der Ost- und Italienfront greifen sie mit 850 000 Soldaten nun auch vom Westen die "Festung Europa" an. 5. Juli 1944 Vor dem Unterhaus bestätigt der britische Außenminister Anthony Eden erstmals Gerüchte um die Massenvernichtung von Juden im besetzten Ungarn. 17. Juli 1944 In einem von Stalin befohlenen Marsch ziehen 58 000 deutsche Kriegsgefangene durch Moskau. Der Jubel der Sowjets soll den Soldaten ihre Niederlage verdeutlichen. 20. Juli 1944 Oberst Graf Schenk von Stauffenberg verübt ein Bombenattentat auf Adolf Hitler in dessen Hauptquartier. Der Diktator überlebt, eine Verfolgungswelle beginnt. 11. September 1944 US-Präsident Roosevelt und der britische Premier Churchill beraten in Quebec über den Morgenthau-Plan: Deutschland sollte nach dem Krieg zum Agrarland werden. 16. Dezember 1944 Die Ardennenoffensive beginnt. Sie ist der letzte Versuch der Wehrmacht, die Alliierten an der Westfront von Aachen bis Luxemburg zurückzudrängen. 11. Februar 1945 Die Konferenz von Jalta endet: Die Regierungschefs Roosevelt, Stalin und Churchill beraten über die deutsche Nachkriegsordnung und den Krieg gegen Japan. 20. April 1945 Am Bullenhuser Damm in Hamburg werden 20 jüdische Kinder von der SS erhängt. Vorher mussten sie im KZ Neuengamme Tbc-Versuche durchleiden. 30. April 1945 Nach mehrtägigem Häuserkampf hissen Rotarmisten auf dem Reichstag in Berlin die rote Fahne. Im 800 Meter entfernten Bunker begeht Adolf Hitler Selbstmord. 8. Mai 1945 Der Krieg in Europa endet mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, die um 23.01 Uhr in Kraft tritt. Millionen Menschen feiern den Frieden. 6. August 1945 Mehr als 146 000 Menschen sterben durch US-Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und - drei Tage später - Nagasaki. 75 Prozent der Toten sind Zivilisten.