Berlin. Wohin verschwindet eigentlich die Notdurft im Flugzeug? Das wird sich der eine oder andere wohl schonmal gefragt haben. Die Antwort.

Es wackelt, die Kabine ist eng und die Spülung laut: So richtig gerne benutzt wahrscheinlich niemand die Toilette in Flugzeugen – drumherum kommt man aber oftmals auch nicht. Doch wie funktionieren Bordtoiletten eigentlich? Und warum ist die Spülung überhaupt so laut?

Damit Flugzeuge möglichst wenig zusätzliches Gewicht haben, wird bei den Bordtoiletten auf eine ganz bestimmte Technik gesetzt – die mit deutlich weniger Wasser auskommt als herkömmliche Spülungen. In den meisten Flugzeugen sind mittlerweile sogenannte Vakuumtoiletten verbaut. Diese funktionieren ähnlich wie ein Staubsauger.

Betätigt man die Spülung, wird der Inhalt der Toilettenschüssel mithilfe eines Unterdrucks weggesaugt. Befindet sich das Flugzeug auf dem Boden oder nur in geringer Höhe, wird dafür ein Gebläse eingesetzt. In größeren Höhen ist der Druckunterschied zwischen Kabine und Tank ausreichend. Der Unterdruck ist auch die Ursache für die Lautstärke der Spülung.

Lesen Sie auch: Pannenserie bei Boeing – Ein Weltkonzern sinkt ganz tief

Flugzeugtoilette: Was genau ist „blaues Eis“?

Die Toilettenschüsseln an Bord sind zudem mit einer Antihaftbeschichtung aus Teflon versehen – das Material, das etwa auch bei Bratpfannen zum Einsatz kommt. Damit aber auch wirklich alles abgesaugt werden kann, wird beim Spülvorgang zusätzlich eine kleine Menge Wasser eingesetzt. Dieses wird anschließend gemeinsam mit dem Inhalt der Toilette in einen Tank gesaugt, der sich im Rumpf des Flugzeuges befindet. Für die Hygiene, und damit sich dort nichts festsetzt, werden zudem fäulnisreduzierende Chemikalien zugesetzt.

Nach der Landung wird der Tank dann am Flughafen von Spezialfahrzeugen entleert. Heutzutage sind Flugzeugtoiletten so optimiert, dass dabei selten etwas schiefgeht. Das war in der Vergangenheit allerdings noch anders: Früher sei es häufiger vorgekommen, dass Lecks in den Abflussrohren dazu führten, dass Flüssigkeit während des Flugs nach außen dringen konnte.

Befand sich das Flugzeug in größer Höhe, fror die Flüssigkeit – ein Phänomen, das man auch als „blaues Eis“ bezeichnet habe, erklärte ein Flugzeug-Experte gegenüber „CNN“. Mittlerweile würde das allerdings nur noch selten vorkommen.