San Francisco/Houston. Im Norden von Texas wüten Buschfeuer. Zahlreiche Ortschaften sind bedroht, erste Evakuierungen laufen. Die Sorgen sind groß.

Feuer, Rauch, ein giftgelb eingefärbter Himmel, panische Rinder, flüchtende Menschen – der Norden von Texas steht in Flammen. Im sogenannten Texas Panhandle haben sich am Dienstag mehrere große Buschbrände ausgebreitet, zwischenzeitlich war vom fünft-größten Buschbrand in der Geschichte des Bundesstaats die Rede; inzwischen sind mehr als 780 Quadratkilometer Fläche abgebrannt und die Brände sind nicht unter Kontrolle.

Gouverneur Greg Abbott rief bereits den Katastrophenfall für 60 Gemeinden aus, damit die Hilfe besser zentral koordiniert werden kann. Die Feuer bedrohten bewohnte Gebiete, die evakuiert werden mussten.

„Die Texaner werden dringend gebeten, Aktivitäten einzuschränken, die Funken erzeugen könnten, und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Sicherheit ihrer Angehörigen zu gewährleisten“, warnte der Gouverneur.

„Sieht aus wie der Weltuntergang“

In Texas spielen sich derweil Szenen ab, die an einen Katastrophenfilm erinnern. So erreichten die Flammen etwa eine gigantische Farm nahe der Ortschaft Stinnett. Einige der Farmer waren zurückgeblieben, um ihre Rinder vor den Flammen zu schützen. Offenbar mindestens in Teilen vergebens. Weil die Flammen zu schnell heranrückten, mussten die Arbeiter ihre Rettungsversuche einstellen. „Wir haben Rinder verloren“, sagte einer der Arbeiter zu CNN.

Auf diesem von der Feuerwehr von Flower Mound zur Verfügung gestellten Foto reagieren Feuerwehrleute einen Brand im texanischen Panhandle.
Auf diesem von der Feuerwehr von Flower Mound zur Verfügung gestellten Foto reagieren Feuerwehrleute einen Brand im texanischen Panhandle. © DPA Images | Uncredited

In einem dramatischen Facebook-Post rief etwa die Gemeinde Fritch einige ihre Bewohner zur Evakuierung auf. „Evakuieren Sie jetzt“, hieß es von der Stadt. Bewohner sollten sich der Evakuierung nicht wiedersetzen und wichtige Dinge, etwa Medikamente oder Dokumente, nicht vergessen. 200 Menschen sollen dort laut einem CNN-Bericht in einer Kirche Zuflucht gesucht haben.

In der Stadt Canadian musste ein Krankenhaus und zwei Pflegeheime für alte Menschen geräumt werden, da die Feuer die Gegend bedrohten. „Es sieht aus wie das Armageddon. Alle Bäume sind mit weißer Asche bedeckt“, sagte eine Ladenbesitzerin in der Stadt zu CNN.

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Auf X, dem ehemaligen Twitter, kursierten derweil Videos, die in Panik geratene Rinder auf der Flucht vor dem Feuer zeigen, während eine Sirene zu heulen scheint. Andere zeigen eine Straße, die in einem Flammenmeer zu münden scheint.

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Auch im angrenzenden Bundesstaat Oklahoma haben mindestens zwei Countys ihre Bewohner zur Flucht vor dem Feuer aufgerufen, berichtet der Sender.

Starke Winde fachen Feuer an

Die Flammen werden durch starke Winde angefacht. Abbott erwartet, dass sich die Wetterbedingungen in der Region in den kommenden Tagen nicht bessern werden - und die Waldbrände so noch größer und gefährlicher werden könnten.

Die texanische Waldbrand-Behörde hatte bereits am Montag zu 13 verschiedenen Einsätzen ausrücken müssen, am Dienstag kamen weitere hinzu. Verschiedene Brände hätten sich in warmen, trockenen und windigen Bedingungen entzündet, hieß es in einem X-Post. (pcl/mit dpa)