Jena. Bei einer Lesung wird der Journalist Constantin Schreiber attackiert. Er hat Glück im Unglück: Die Tatwaffe ist bloß eine Kuchentorte.

Sein Buch trägt den Titel "Glück im Unglück". In gewisser Weiser gilt das auch für den Angriff, den der ARD-Journalist Constantin Schreiber in Jena ertragen musste: Ein Zuhörer seiner Lesung warf ihm "nur" eine Torte ins Gesicht. Ein Video wurde seither auf dem Kurznachrichtendienst X über 26.600 Mal angeschaut. Nur 36 User haben es geliked.

Dienstagabend, Jena, Friedrich-Schiller-Universität: Der 44-jährige Tagesschau-Sprecher stellt im Hörsaal 1 sein Buch vor gut 200 Menschen vor, darunter ein Redaktionsmitglied der "Ostthüringer Zeitung", die den Zwischenfall publik machte.

Schreiber wird wegen seiner Islam-kritischen Haltung angefeindet

Plötzlich treten Aktivisten in Aktion, einer stürmt auf die Bühne und drückt Schreiber eine Torte ins Gesicht. In ihrem Video wird die Aktion so kommentiert: "Mit Rassisten diskutiert man nicht."

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Schreiber unterbrach seinen Auftritt, zog sich ein sauberes T-Shirt an und setzte kurze Zeit später die Lesung fort. Er tourt gerade mit "Glück im Unglück" auf Lesereise durch Deutschland, und schon im Vorfeld hatte es Proteste gegeben.

Tortenattacke: Universität Jena verurteilt den Angriff

Der Hintergrund dürfte seine kritische Haltung zum Islam sein. Zuletzt publizierte er den Roman "Die Kandidatin", in dem eine Muslima kurz davor steht, Bundeskanzlerin zu werden.

Die Universität verurteilte den Angriff. Das Präsidium der Friedrich-Schiller-Universität unterstütze den offenen, gesellschaftlichen Austausch auch zu kontroversen Themen und spreche sich gegen tätliche Angriffe aus, wie es in einer Erklärung hieß. Mit dieser Aktionsform werde lediglich Aufmerksamkeit erzeugt, es würden aber keine Argumente ausgetauscht. (fmg)