Berlin. Während eines US-Besuchs von Queen Elizabeth II. war wohl ein Anschlag geplant. Was aus nun veröffentlichten FBI-Papieren hervorgeht.

Mehrfach während ihrer langen Amtszeit soll Queen Elizabeth II. nur knapp Anschlägen entgangen sein. 1981 etwa – während einer Reise nach Neuseeland – war ein lauter Knall zu hören. Die Polizei beschwichtigte schnell: Es habe sich nur um ein umfallendes Schild gehandelt. Inzwischen weiß man, dass es ein Schuss war. Und er galt der Queen.

Nun, etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Tod der Monarchin, wurden Details zu einem weiteren Zwischenfall bekannt. Das berichtet die britische Tageszeitung "The Guardian". Konkret soll es sich um den Besuch Elizabeths in den USA 1983 handeln. Laut FBI-Dokumenten, aus denen die Zeitung zitiert, habe es damals eine "Bedrohung des Lebens der Königin" gegeben.

In den Akten heißt es laut "Guardian", dass ein Mann sich telefonisch beim FBI gemeldet und behauptet habe, dass seine Tochter in Nordirland durch ein Gummigeschoss getötet worden sei. Anfang und Mitte der 1980er Jahre war die Lage im Nordirlandkonflikt trotz des sich anbahnenden Friedensprozesses sehr angespannt – immer wieder kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen. Insgesamt wurden bei den Auseinandersetzungen über die Jahre rund 3.300 Menschen getötet.

FBI-Papiere zeigen: So wollte der Attentäter die Queen angreifen

Der vermeintliche Vater eines dieser Opfer behauptete weiter, dass er versuchen würde, die Queen zu verletzten. Selbst konkrete Pläne dafür nannte er:

  • Seine erste Idee war es, einen Gegenstand von der Golden Gate Bridge auf die königliche Jacht Britannia zu werfen, wenn das Schiff unter der Brücke durchfährt.
  • Als weitere Möglichkeit nannte er den Besuch der Queen im Yosemite-Nationalpark, wo er versuchen wolle, die Monarchin zu töten.

Inwieweit die Pläne des Mannes ernstzunehmend waren, ist aus den Papieren des FBI nicht ersichtlich. Fraglich ist auch, ob sie umsetzbar gewesen wären, wenn die Behörden vorab Bescheid wissen.

Fest steht aber: Von der IRA, der Irish Repblican Army, die gegen eine Einflussnahme Großbritanniens auf Irland kämpfte und im Vereinigten Königreich als Terrororganisation eingestuft wurde, ging eine Gefahr für das Britische Königshaus aus. So wurde etwa Lord Mountbatten, ein Cousin zweiten Grades der Königin, 1979 bei einem Bombenanschlag der IRA getötet. (nfz)