Plymouth. Pärchen in Plymouth nutzen einen Park für Freiluft-Sex. Zu oft, fand der Stadtrat. Die Gegenmaßnahmen entfachen nun den Bürger-Zorn.

In der südenglischen Hafenstadt Plymouth ist man stolz auf seine Parkanlagen auf den Klippen am Meer, genannt The Hoe. Hier steht der historische Leuchtturm, das Wahrzeichen der 267.000-Einwohner-Stadt, hier verbreiten angepflanzte Palmengewächse Mittelmeer-Flair. Die Stadt genießt ein für Großbritannien erstaunlich mildes Klima wie sonst nur noch die Kanalinseln.

Jetzt geht ein Aufschrei durch die Stadt: Die Verwaltung ließ Palmen und Sträucher auf The Hoe niedermetzeln, weil das Dickicht für Outdoor-Sex beliebt war. Stadtarbeiter hätten immer wieder Spuren frivolen Geschehens einsammeln müssen, wie die "London Times" berichtet.

Stadtverwaltung quält Grünzeug

Wahrlich keine angenehme Aufgabe, doch die Bürger sind empört über das Grünzeug-Massaker. Die angeblichen Orgien seien nur ein Vorwand, um noch mehr Pflanzen zu quälen. "Der Stadtrat nutzt jede Ausrede, um Bäume zu fällen", schreibt ein Bewohner auf Social Media.

Denn schon im März hatte die konservative Stadtregierung in einer Nacht-und-Nebelaktion alte, aber vitale Bäume in der Innenstadt gefällt. Die Stadt sollte ein offeneres, "geschäftsfreundliches" Antlitz bekommen. Das Projekt konnte gestoppt werden, wenigstes solange Vögel Brutzeit haben.

An dieser Stelle wuchsen vor Kurzem noch Palmen.
An dieser Stelle wuchsen vor Kurzem noch Palmen. © IMAGO/SWNS | IMAGO/ SWNS

"Antisoziales Verhalten"

Inzwischen gingen angesichts der neuesten Beschneidung so viele Beschwerden ein, dass der Stadtrat sich entschuldigte. Man hätte mit der Maßnahme das "antisoziale Verhalten" bremsen wollen und werde neue Sträucher pflanzen. Man hätte die Bürger aber rechtzeitig informieren müssen.

"Warum müssen die Pflanzen für den Sex leiden?", fragt eine Bürgerin. "Warum tun sie nicht lieber etwas gegen das antisoziale Veralten?" (fmg)