Südtirol. Auch in Südtirol haben die Unwetter Folgen: Ein großer Felsbrocken krachte auf eine Straße. Die Bilder des Einschlags sind spektakulär.

  • Heftige Unwetter halten Italien weiter in Atem
  • In Südtirol ist es nach heftigen Regenfällen zu Felsstürzen gekommen
  • Ein Kindergarten entging nur knapp einer Katastrophe

Nach heftigen Regenfällen in Italien kommt es in Südtirol zu Steinschlägen und Erdrutschen. Durch die Wassermassen werden Felsbrocken und Steine ins Tal gespült. Am Sonntag ereignete sich in der Nacht ein besonders bedrohlicher Felssturz: ausgerechnet auf der vielbefahrenen Hauptstraße (SS 38) im Vinschgau. Ein Fiat-Fahrer wäre beinahe in den riesigen Brocken gerauscht.

Bereits eineinhalb Wochen zuvor stürzte bei Bozen ein tonnenschweres Felsstück auf die Terrasse von einem Kindergarten.

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Felsbrocken treffen Hauptstraße – Autofahrer entgeht dem Unglück knapp

Nahe der italienischen Gemeinschaft Latsch hatte der Regen am Sonntag gegen 4 Uhr schwere Felsbrocken aus einem Steilhang gespült und Richtung Hauptstraße transportiert. Wie die italienische Nachrichtenseite Alto Adige online berichtete, soll einer der Felsbrocken 90 Tonnen gewogen haben. Die Lawine durchbrach den Wald und donnerte über einen Landwirtschaftsweg sowie eine Apfelplantage, um dann mitten auf der Fahrbahn der SS 38 liegen zu bleiben.

Die SS 38 dürfte vielen Urlauberinnen und Urlaubern bekannt sein: Es handelt sich um eine beliebte Alternativroute zum Brenner auf dem Weg nach Italien. Sie führt vom Reschenpass nach Meran und Bozen.

Bei Latsch schlug ein Stein mitten auf die Straße auf. Pkw-Insassen blieben unverletzt.
Bei Latsch schlug ein Stein mitten auf die Straße auf. Pkw-Insassen blieben unverletzt. © Facebook/Freiwillige Feuerwehr Latsch

Ein LKW-Fahrer konnte noch rechtzeitig bremsen und seinen Wagen zum Stehen bekommen. Das berichtete der "Münchner Merkur". Demnach kam kurz danach ein Fiat 500 mit vier Insassen aus Richtung Meran angefahren. Der Fahrer des Autos soll versucht haben, den LKW zu überholen und dann zwischen den Felsen hindurchzulenken. Werner Linser, Kommandant der Latscher Feuerwehr sagte gegenüber dem "Münchner Merkur": „Das Auto blieb dann am Fahrbahnrand in einem Loch stecken, das durch den Felssturz entstanden war.“ Die vier Insassen seien schnell ausgestiegen und hätten sich in Sicherheit gebracht. „Auf jede Fall hatten die Insassen riesiges Glück gehabt", sagte der Feuerwehr-Kommandant der Münchner Redaktion.

Auf Südtiroler Urlauberstraße: Riesige Felsbrocken stürzen nachts auf die Straße. Ein Fiat-Fahrer entgeht dem Unglück knapp.
Auf Südtiroler Urlauberstraße: Riesige Felsbrocken stürzen nachts auf die Straße. Ein Fiat-Fahrer entgeht dem Unglück knapp. © FF Latsch

Die Vinschgauer Straße bleibt in dem Abschnitt nun für mehrere Tage gesperrt, auch Wander- und Radwege wurden dicht gemacht. Der Verkehr soll vorerst umgeleitet werden. Wie Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider in einem Bericht von "Südtirol News" erklärte, ist infolge des Steinschlags die Errichtung eines Schutzwalls geplant. Dafür wird mit Kosten von bis zu drei Millionen Euro gerechnet.

Italien: Schwerer Fels trifft Kindergarten bei Bozen

Das war nicht der erste Felsensturz in den letzten Tagen: Bereits am 11. Mai krachte ein Fels auf die Terrasse eines Kindergartens bei Bozen. Ein zwei Tonnen schwerer Fels hatte sich aus einer Felswand gelöst und war einen steilen Hang hinunter gerollt. Er donnerte in die Mauer einer Kita. Der Kindergarten hatte zum Glück noch nicht geöffnet. Um 8 Uhr morgens wurde der Steinblock entdeckt.

In Südtirol donnerte ein Fels auf die Terasse von einem Kindergarten.
In Südtirol donnerte ein Fels auf die Terasse von einem Kindergarten. © Feuerwehrverband Südtirol

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Das war offensichtlich Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt. Der Felsblock sei zudem von einem Baum abgebremst worden. Der stellvertretende Vintler Feuerwehrkommandant Andreas Seeber sagte gegenüber dem "Münchner Merkur": „Das ist ein sehr steiler Hang, der Fels rollte und rutschte den Hang hinab, überschlug sich zweimal und fällte einen Baum mit 25 Zentimetern Stammdurchmesser, bevor er in das Haus einschlug“. Er ist überzeugt, dass der Baum den Felsen abgebremst habe und der Brocken sonst mit voller Wucht das Haus getroffen hätte. (emi)