Sänger, Schauspieler, Aktivist: Harry Belafonte ist tot
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Berlin. Sänger, Schauspieler, US-Bürgerrechtler: Harry Belafonte war einer der ganz Großen. Jetzt ist er im Alter von 96 Jahren gestorben.
Harry Belafonte ist tot. Der amerikanische Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtsaktivist starb im Alter von 96 Jahren an Herzversagen, wie die Agentur seines langjährigen Sprechers Ken Sunshine der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte. Er starb demnach in seinem New Yorker Zuhause an Herzversagen, mit seiner Frau Pamela an seiner Seite.
Als Harold George Bellanfanti Jr. am 1. März 1927 im New Yorker Stadtteil Harlem geboren wurde, konnte wohl noch niemand ahnen, dass der Sohn einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika und eines Schiffskochs aus Martinique sich später zum integren Gewissen der Vereinigten Staaten entwickeln würde. Doch Belafonte wollte sich mit Unrecht und Ungerechtigkeit nicht abfinden. So verwundert es nicht, dass ihn Nelson Mandela einst als den "segenreichsten Schwarzen Amerikas" nach Martin Luther King bezeichnete.
Harry Belafonte: Er arbeitete zunächst als Liftboy
Nach einer Kindheit und Jugend im Schwarzen-Ghetto in New York und auf Jamaika traf Belafonte nach einem Theaterbesuch die Entscheidung, Schauspieler werden zu wollen. Er nahm Unterricht, jobbte nebenbei als Lift-Boy und Verkäufer. 1954 gelang dem damals 27-Jährigen schließlich der Durchbruch.
Während er zu Beginn seiner Karriere noch vor allem karibische Folksongs sang, entwickelte sich Belafonte über die Jahre zum vielseitigen Weltmusiker, wofür er unter anderem mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Zudem war er in zahlreichen Filmen, darunter "Bright Road" und "Carmen Jones", zu sehen.
Doch sein Herz schlug für die Bürgerrechtsbewegung, für die er zeitlebens unermüdlich kämpfte. Nichts ließ Harry Belafonte verstummen. 1963 stand er beim "Marsch auf Washington" an der Seite von Martin Luther King. Seine Wohnung in New York wurde über die Jahre zum Treffpunkt Treffpunkt der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.
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Harry Belafonte unterstützte John F. Kennedy
Das Multitalent unterstützte Präsident John F. Kennedy und ging gegen die Obristen in Griechenland und die chilenische Diktatur auf die Straße. Der Völkermord an den amerikanischen Ureinwohnern, die Versklavung der Afrikaner, das Gemetzel im Dschungel von Vietnam – immer wieder sah Belafonte den amerikanischen Drang am Werk, sich andere Völker untertan zu machen. Daran Kritik zu üben, wurde er nicht müde. Selbst Barack Obama musste sich von ihm vorhalten zu lassen, die kleinen Leute der Arbeiterklasse bei seinen "Yes, we can"-Gottesdiensten vergessen zu haben.
Für sein Engagement wurde Belafonte vielfach ausgezeichnet. Unter anderem ernannte ihn Amnesty International 2013 zum "Botschafter des Gewissens". 2014 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk und seinen Einsatz für die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Nun ist Harry Belafonte tot. Mit ihm verliert die Welt nicht nur einen großen Künstler, sonder vor allem einen wichtigen Fürsprecher des Guten. (fmg/dpa)