New York. Eine Frau wollte ihrer Doppelgängerin die Identität rauben – und schreckte vor Mord nicht zurück. Jetzt soll sie 21 Jahre in Haft.

Dieser Mordversuch klingt wie aus einem Hollywood-Film: Es geht um Identitätsklau, Vergiftung – und um eine sehr kuriose Tatwaffe. Die aus Russland stammende Frau Viktoria Nasyrova (47) versuchte im August 2016 ihre 35-Jährige Freundin zu vergiften und es dann wie Suizid aussehen zu lassen.

Das Motiv? Die beiden Frauen sehen sich sehr ähnlich, haben dunkles Haar und sprechen beide Russisch. Nasyrova soll gehofft haben, die Identität ihrer Bekannten annehmen zu können.

Mordversuch: Zu dieser Haftstrafe wird die Täterin verurteilt

Am Dienstag wurde Nasyrova in den USA zu 21 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie bereits im März 2017 festgenommen worden war. Eine Jury hatte Nasyrova bereits im Februar für schuldig befunden. Die langjährige Haftstrafe wurde nun von einem Gericht in New York verhängt. „Eine skrupellose und berechnende Hochstaplerin geht für lange Zeit ins Gefängnis, weil sie versucht hat, sich mit Mord persönlichen Profit und Vorteil zu verschaffen“, erklärte Staatsanwältin Melinda Katz.

„Obwohl wir von dem Urteil der Jury enttäuscht sind, respektieren wir es und prüfen unsere Optionen für die Zukunft", sagte Verteidiger Christopher Hoyt – wie der britische "Guardian" berichtet. Demnach wurde Nasyrova auch beschuldigt, im Jahr 2014 eine Nachbarin in ihrem Heimatland Russland tödlich unter Drogen gesetzt zu haben. 2017 bestritt die Frau die Tat in einem Interview mit dem US-Sender CBS News.

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Vergiftung: Mit dieser ungewöhnlichen Tatwaffe wollte sie das Opfer töten

Nasyrova besuchte am 28. August 2016 ihr Opfer in Queens, einem Stadtteil von New York. Sie brachte Käsekuchen mit und bot ihrer Freundin ein Stück an. Laut der Bezirksstaatsanwaltschaft wurde dem Opfer kurze Zeit später unwohl und es verlor das Bewusstsein. Nasyrova hinterließ mehrere Spuren am Tatort. Unter anderem verriet sie die Schachtel des Käsekuchens, die sie in der Wohnung zurückließ: Ihre DNA konnte dort nachgewiesen werden.

Das Opfer überlebte: Ein Freund entdeckte die US-Bürgerin einen Tag später – um die Bewusstlose herum waren Medikamente verstreut, um einen Suizid vorzutäuschen. Die Frau kam ins Krankenhaus. Danach stellte sie fest, dass ihr Pass und ihre in den USA zum Identitätsnachweis enorm wichtige Sozialversicherungskarte fehlten. Infolgedessen alamierte sie die Polizei, die den Käsekuchen analysierte und ein starkes Betäubungsmittel feststellen konnte.

In einer Stellungnahme sagte die Anwältin Katz: "Glücklicherweise hat das Opfer den Angriff auf ihr Leben überlebt, und wir konnten Gerechtigkeit für sie erreichen." (AFP/dpa/emi)