Hamburg. Im Rosamunde-Pilcher-Land Cornwall blüht nicht hinter jeder Hortensie die Harmonie. Das erfuhr jetzt auch ein großes Modemagazin.

Im Grunde genommen ist es eine David-gegen-Goliath-Geschichte. Die Eigentümer des Pubs „The Star Inn at Vogue“ in Cornwall staunten jedenfalls nicht schlecht, als sie Post vom Verlag bekamen, der das „Vogue“-Modemagazin herausgibt. Sie sollten ihren Namen ändern, um Verwechslungen zu ver­meiden, andernfalls drohe eine saftige Geldstrafe, schrieb die Londoner „Vogue“-Geschäftsführerin Sabine Vandenbroucke den Betreibern.

Da hatte sie aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Auch im Rosamunde-Pilcher-Land blüht nicht hinter jeder Hortensie die Harmonie. „Da streifte sie das Schicksal mit schwerem Flügelschlag“, heißt es schließlich immer wieder in den TV-Verfilmungen. Und auch die Bürger von Vogue mit seinen zwölf bis 15 Häusern, früher bisweilen in der Piraterie tätig, sind bis heute ziemlich wehrhaft geblieben. „So nicht mit mir!“, sagte also Pub-Wirt Mark Graham dem TV-Sender ITV in die Kamera. Die Kneipe mit ihrem beliebten Bier sei schließlich schon mehr als 200 Jahre alt.

Verwechslungsgefahr: Modezeitschrift gibt nach

Das saß. Mittlerweile hat die Modezeitschrift ihre Bemühungen eingestellt. Wirtin Rachel Graham sagte gestern dem Abendblatt: „Sie haben zugegeben, dass sie da nicht gründlich genug recherchiert hatten ...“. Peter Ustinov hat einmal gesagt: Wenn Botticelli heute leben würde, würde er wohl für die „Vogue“ arbeiten. Und „Vogue“-USA-Chefredakteurin und Mode-Ikone Anna Wintour behauptet gerne: „,Vogue‘ ist das Beste, was Mode anbieten kann. Wir zeigen den Weg, wir sind eine glamouröse Freundin.“

Voll verschnitten, oder? Auf keinen Fall sollte man die Welt den Juristen überlassen.