Amoklauf oder gezielter Anschlag? Ein Unbekannter eröffnet auf offener Straße in Frankreich das Feuer auf drei Soldaten. Zwei sterben, einer wird schwer verletzt.

Paris. Im Südwesten Frankreichs hat ein Unbekannter am Donnerstag auf offener Straße zwei Soldaten erschossen. Zwei Militärs waren sofort tot, ein dritter schwebte nach einem Kopfschuss am Abend in Lebensgefahr, teilte eine Armee-Sprecherin in Paris mit. Aufgrund irreführender Angaben hatte das Verteidigungsministerium bereits von drei Toten gesprochen. Die Hintergründe des Anschlags in der Garnisonsstadt Montauban seien noch völlig unklar, hieß es. Bereits am Sonntag war in der südwestfranzösischen Stadt Toulouse ein Soldat von einem Unbekannten erschossen worden.

Verteidigungsminister Gérard Longuet sprach den Angehörigen der Opfer von Montauban im Alter von 24, 26 und 28 Jahren sein Mitgefühl aus. Der Angriff hatte sich am Nachmittag vor einem Geschäftsviertel ereignet, berichtete Nathalie Gadea von der zuständigen Präfektur. Der Schütze habe einen schwarzen Motorroller gefahren und einen Helm mit getöntem Visier getragen, erklärte sie dem TV-Nachrichtensender BFM. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften sei vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen waren die uniformierten Opfer unbewaffnet, als sie offenbar an einem Bankautomaten Geld abheben wollten. Journalisten berichteten vom Tatort, es seien 17 Patronenhülsen gefunden worden.

Von dem geflohenen Schützen fehlte zunächst jede Spur. In Montauban befindet sich eine Fallschirmjäger-Garnison. Die Opfer gehören einer dort stationierten Pionier-Einheit an, die nach Medienberichten auch in Afghanistan im Einsatz war. Unklar blieb zunächst, ob der Mord an einem 30-jährigen Soldaten am vergangenen Sonntag in Toulouse im Zusammenhang mit der Bluttat von Montauban steht. In Toulouse war ein Militär außerhalb seines Dienstes ebenfalls von einem unbekannten Motorrollerfahrer mit einem Kopfschuss getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. (dpa)