Kopenhagen. Gegenstand trifft Zug auf der Brücke über den Großen Belt. Güterzug von DB Cargo involviert. Leerer Lastwagen als Ursache?

Bei einem Zugunglück auf der Brücke über den Großen Belt (Storebælt) in Dänemark sind am Mittwochmorgen mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen und 16 weitere verletzt worden. Das teilte die Dänische Bahngesellschaft DSB mit.

Der Passagierzug war gegen 7.30 Uhr von einem Gegenstand getroffen worden und hatte hart bremsen müssen. Möglicherweise habe es sich um ein Teil eines entgegenkommenden Güterzuges gehandelt, berichteten dänische Medien.

Der Güterzug der Bahn-Tochter DB Cargo hatte Lastwagen mit Getränkekisten geladen. Fotos des Zuges zeigten am Mittwoch aufgerissene Planen und verrutschte Ladung auf den Lastwagen.

Sechs Tote bei Zugunglück auf dänischer Brücke

Bei einem Zugunglück auf der Brücke über den Großen Belt in Dänemark sind sechs Menschen ums Leben gekommen.
Bei einem Zugunglück auf der Brücke über den Großen Belt in Dänemark sind sechs Menschen ums Leben gekommen. © Reuters
Der Personenzug wurde am Morgen des 2. Januar mutmaßlich von einem Teil eines Güterzuges getroffen und leitete daraufhin eine Vollbremsung ein.
Der Personenzug wurde am Morgen des 2. Januar mutmaßlich von einem Teil eines Güterzuges getroffen und leitete daraufhin eine Vollbremsung ein. © Reuters
Die Brücke führt über den Storebælt zwischen den Inseln Fünen und Seeland. Zum Unglückszeitpunkt tobten heftige Winde.
Die Brücke führt über den Storebælt zwischen den Inseln Fünen und Seeland. Zum Unglückszeitpunkt tobten heftige Winde. © Reuters
Die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt.
Die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt. © Reuters
Die Waggons des Güterzuges wurden beschädigt.
Die Waggons des Güterzuges wurden beschädigt. © Reuters
Die Polizei an der Auffahrt zur Storebælt-Brücke.
Die Polizei an der Auffahrt zur Storebælt-Brücke. © Reuters
1/6

Deutsche Bahn sichert Unterstützung zu

Die 18 Kilometer lange Brücke über den Großen Belt und die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden wurden wegen heftigen Windes für den Autoverkehr gesperrt. Auswirkungen des Unglücks auf Zugverbindungen nach Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Bahn nicht zu erwarten.

Die Bahn sicherte den Behörden vor Ort aber ihre Untersuchungen zu. Das sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch in Berlin. "Wir sind sehr betroffen über das tragische Zugunglück", fügte er hinzu. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Angehörigen." Zur Unfallursache wollte die Bahn sich nicht äußern und verwies auf die zuständigen Behörden.

Leerer Lastwagen als Ursache?

Bo Haaning von der zuständigen Unfallkommission sagte nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, vermutlich sei ein leerer Lastwagen auf dem Güterzug umgekippt oder von dem Güterzug heruntergeweht worden. Der Trailer habe den entgegenkommenden Schnellzug entweder frontal oder seitlich gerammt. Genaueres zur Unfallursache gebe es aber noch nicht.

Seit dem Nachmittag könnten Fahrzeuge die Storebælt-Brücke in östlicher Richtung wieder mit verminderter Geschwindigkeit befahren, teilte die Polizei mit. Sie bat darum, keine Bilder vom Unglücksort zu machen.

Einer der wichtigsten Verkehrswege

Die Hängebrücke über den Storebælt verbindet die dänischen Inseln Fünen und Seeland (Sjælland) und ist damit einer der wichtigsten Verkehrswege Dänemarks. Auf Seeland liegt auch Kopenhagen.

Die Route für Zugreisende von Hamburg in die dänische Hauptstadt führt in der Regel allerdings über Puttgarden und den Fehmarnbelt nach Rødby auf Seeland.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Zuvor hatte das Sturmtief "Zeetje" bereits in weiten Teilen Skandinaviens zu Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen geführt. Auch der Fährverkehr wurde durch den Sturm beeinträchtigt. In Schweden waren am Mittwochmorgen wegen umgestürzter Bäume mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom.