San josé.

    Moderne Fitnessarmbänder messen Bewegungen, Herzschlag und Körperfunktionen ihrer Träger – und sollen damit eigentlich helfen, gesund zu bleiben. Nun könnte eines dieser Geräte dabei helfen, einen Kriminalfall zu lösen.

    Mitte September ist Karen N. tot in ihrem Haus bei San José im US-Bundesstaat Kalifornien gefunden worden. Eine Autopsie ergab: Die 67-Jährige starb keines natürlichen Todes. Wie mehrere US-Medien berichten, wurde sie vermutlich mit einer Axt getötet. An ihrem Handgelenk aber fanden die Ermittler eine Fitnessarmband, dass die letzten Minuten im Leben von Karen N. aufgezeichnet hatte. Der letzte Herzschlag wurde am 8. September um 17.28 Uhr Ortszeit aufgezeichnet. In den Minuten davor schlug ihr Herz plötzlich rasend schnell.

    Tag und Uhrzeit des Todes von Karen N. brachten die Ermittler auf einen Tatverdächtigen: Der 90-jährige Stiefvater der Toten. Der hatte zuvor bei einer Befragung angegeben, am Nachmittag des 8. September bei seiner Stieftochter zu Besuch gewesen zu sein. Als er ging, habe N. aber noch gelebt, behauptete der Stiefvater.

    Stiefvater wurde inzwischen festgenommen

    Die Aufnahmen einer Überwachungs­kamera zeigen jedoch: Er verließ die Wohnung erst kurz nach 17.30 Uhr – und da war Karen N. bereits tot, wie die Armbandaufzeichnungen eindeutig belegen.

    Der Stiefvater wurde inzwischen festgenommen. Der Vorwurf lautet: Mord. Er bestreitet die Tat.

    Es ist nicht das erste Mal, dass modernste Technik den Ermittlern eine zufällig Hilfe leistet. So kamen bei einem Mordfall in Arkansas Aufzeichnungen eines Echo-Lautsprechers von Amazon zum Einsatz. Das Gerät hatte offenbar zufällig Tonaufnahmen während der Gewalttat gemacht.